Wentorf. Wentorf. Eine Hamburger Immobiliengesellschaft hat die Sportschule Sachsenwald für 3,4 Millionen Euro gekauft. Ungewiss, was sie damit vorhaben?

. Erst eine Woche ist Bürgermeister Dirk Petersen im Amt, ein großes Thema ist seit Freitag jedoch schon vom Tisch. Der Hamburger Sportbund (HSB) hat seine ehemalige Sportschule Sachsenwald in Wentorf für 3,4 Millionen Euro an eine Hamburger Immobiliengesellschaft verkauft. Der Kaufvertrag ist unterschrieben, die Grundstücksübergabe für den 29. September geplant.

Käufer ist auch der Gemeinde unbekannt

Wer genau die Immobilie erworben hat, dazu äußert sich der HSB auf Nachfrage nicht. Man habe Stillschweigen vereinbart, erklärt Ralph Lehnert, Vorstandsvorsitzender des HSB, gegenüber unserer Zeitung. Auch die Gemeinde weiß nicht, wer die Fläche, auf die mehrere Investoren ein Auge geworfen hatten, gekauft hat. „Ich finde es schon irritierend, dass der Käufer im Vorfeld nicht auf die Verwaltung oder den Bürgermeister zugekommen ist“, wundert sich Petersen. Man warte nun gelassen ab und setze sich zeitnah mit dem neuen Eigentümer an einen Tisch, um mehr über dessen Pläne zu erfahren.

Der HSB betont, dass der Käufer den bestehenden Nutzungsvertrag mit der Gemeinde Wentorf übernimmt. Und das heißt, dass das Gelände derzeit ausschließlich als Sportanlage genutzt werden kann. Über die zukünftige Nutzung der Tennisanlage werde der Käufer mit den bisherigen Nutzern sprechen.

Wer bauen will, braucht Geduld

Dass der Käufer Interesse haben könnte, das Areal zu bebauen, will auch der HSB nicht ausschließen. „Der Käufer weiß aber, dass das auf die Schnelle nicht zu machen ist, er muss sich in Geduld üben“, sagt der HSB-Vorstand.

Mit dem Kaufvertrag endet für den HSB ein zehnjähriger Stillstand. Ende 2006 hatte der Verein die Sportschule Sachsenwald aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Bemühungen des HSB, das Gelände zu entwickeln und dort selbst Wohnungen zu bauen, scheiterten an Widerständen in der Wentorfer Politik. „Ich bedauere, dass es mit der Gemeinde nicht zu einer Zusammenarbeit gekommen ist“, sagt Ralph Lehnert. In Folge sei man mit Investoren ins Gespräch gekommen.

Vier ernsthafte Interessenten

Am Ende waren es vier Projektentwickler, die mit am Bietertisch saßen. Auch die Gemeinde Wentorf hatte Interesse bekundet, wollte jedoch nicht mehr als 1,2 Millionen Euro investieren. „Zudem lag uns kein schriftliches Gebot vor“, sagt Lehnert. Mit dem Erlös aus dem Verkauf will der HSB Darlehen tilgen, die für die Sanierung des Haus des Sports am Schlump aufgenommen worden waren.