Wentorf. Sie sind die klaren Sieger des Abends: Die Wentorfer Grünen gewinnen drei Wahlkreise und holen damit fünf Sitze in der Gemeindevertretung. Verlierer ist die UWW mit 4,6 Prozent Stimmenverlust.
Als Newcomer waren sie 2008 gleich mit 16 Prozent gestartet, nun haben Bündnis 90/Die Grünen bei der Kommunalwahl 2013 richtig abgeräumt. Gregor Zahnow (30,8 Prozent), Dirk Petersen (28,1) und Torsten Dreyer (32,4) holten in ihren Wahlkreisen die Direktmandate, auch Neuzugang Martin Oels war dem erfahrenen Kommunalpolitiker Harro Vogt (CDU) mit 28,4 Prozent nur um hauchdünne 0,6 Prozent – das sind zwei Stimmen – unterlegen. Insgesamt erreichten die Grünen ein Ergebnis von 23,4 Prozent und haben somit in der Gemeindevertretung fünf Sitze. Ebenso viele hat die SPD, die 23,4 Prozent der Stimmen erreichte und damit um 2,7 Prozent zulegen konnte. Die UWW verlor 4,6 Prozent (jetzt vier Sitze), die FDP 3,5 Prozent (nun zwei Sitze).
„Klare Wahlverlierer“
„Wir sind die klaren Wahlverlierer“, brachte es Hans-Joachim Hass auf den Punkt. Bei fast 19 Prozent müsse man zwar die „Ohren nicht hängen lassen“, ein Grund zum Jubeln sei das Ergebnis aber dennoch nicht. Als Grund für den Verlust der Wählerstimmen nannte er zum einen das in Wentorf umstrittene Votum für das Abitur nach acht Jahren, zum anderen die kontrovers diskutierten Straßenbaubeiträge. Bedauerlich findet das der erfahrene UWW-Fraktionsvorsitzende. „Bei der Wahl geht es schließlich um die gesamte Legislaturperiode und nicht nur um zwei Themen“, sagte er.
Andrea Hollweg, SPD-Fraktionsvorsitzende, erzielte mit 38,6 Prozent das beste Einzelergebnis. Für das gute Abschneiden der SPD macht sie auch das Votum ihrer Partei für das Abi nach acht Jahren verantwortlich. „Damit haben wir den Elternwille respektiert“, sagte sie.
Geringer Stimmenverlust für die CDU
Erleichtert zeigte sich Bürgervorsteher Andreas Hein (CDU). Er hatte befürchtet, dass das Thema G8/G9 seine Partei zahlreiche Stimmen kosten würde. Letztendlich verlor die CDU jedoch nur 1,4 Prozent. „Wir haben nur marginal Stimmen verloren. Das zeigt, dass es sich auszahlt, wenn man ehrlich und geradeaus ist. Auch unangenehme Themen gehören in die Politik“, so Hein.
Die Wahlsieger waren auf ganzer Linie glücklich. Selbstbewusst hatte Dirk Petersen wenige Minuten vor den ersten Wahlergebnissen getippt, dass die 20-Prozent-Marke erreicht werden könnte – sie wurde noch übertroffen. „Am Anfang hat man es uns nicht leicht gemacht. Rund ein halbes Jahr hat es 2008 gedauert, bis man mit uns warm geworden ist“, erinnert er sich an die Anfangsjahre. Er selbst habe jetzt „Blut geleckt“, möchte die Geschicke der Gemeinde weiter mitbestimmen. „Ich glaube, man hat uns jetzt schätzen gelernt“, so Petersen.