Wentorf (sho/sih). In der Nacht zu gestern ist eine Gartenlaube im Kleingartenverein Birkenhöhe-Gojenberg komplett ausgebrannt. Das liebevoll eingerichtete Haus gehörte dem Vorsitzenden des Vereins, Franz-Wilhelm Kahl.
"Ich habe meinen Garten schon seit 57 Jahren. Ich verbinde viele Erinnerungen mit dem Grundstück. Und jetzt ist alles einfach abgebrannt. Ich habe keine Ahnung, wie es zu dem Feuer kam", sagte er gestern Mittag geschockt. Ein Laubennachbar hatte in der Unglücksnacht in seinem Gartenhaus geschlafen und einen lauten Knall gehört. Kurz darauf sah er das Feuer in der Nachbarlaube, rief gegen 0.25 Uhr die Feuerwehr. Als die Retter eintrafen, brannte das kleine Haus bereits in voller Ausdehnung. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Wentorf, Wohltorf und Bergedorf konnten das Übergreifen des Feuers auf andere Lauben nur zum Teil verhindern. Das Dach der Nachbarlaube stand bereits in Flammen, als die Wehren am Unglücksort eintrafen. "Wäre das Feuer noch 20 Minuten länger unbemerkt geblieben, hätten sehr viel mehr Lauben gebrannt", ist Wentorfs Wehrführer Orm Rudolf sicher. Erst gegen 2.15 Uhr war das Feuer vollständig gelöscht. Bei den Löscharbeiten standen die Kameraden vor einer besonderen Herausforderung. Sie mussten eine mehrere Hundert Meter lange Wasserversorgung legen. Die Brandursache ist noch nicht bekannt, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Ein normaler Vorgang, weil Lauben in Kleingärten im Sommer und Herbst noch als Wohnraum gelten.
Der Brand hat gestern alle Laubenpieper geschockt. "Vor zwei Tagen haben wir noch in unserem Gartenhaus übernachtet. Gestern habe ich um 19 Uhr mit meinem Nachbarn, der das Feuer bemerkte, geredet und ihn gefragt, ob er genug Gasflaschen für seine Heizung hat", erzählt Christa Spietzack (68). Die lagerten tatsächlich in der Laube - ein weiteres Gefahrenpotenzial. Mühe, das Feuer zu löschen, hatte die Feuerwehr auch deshalb, weil in der brennenden Laube Gärtner-Chemikalien lagerten. Die reagierten nicht auf Wasser. "Wir mussten Pulver einsetzen", so Rudolf. Franz-Wilhelm Kahl will solange nicht zum Unglücksort, bis die Poilzei das Grundstück freigegeben hat. "Das ist alles furchtbar", sagt er.