Wentorf. Das Gasthaus “Zur Alten 16“ wird unter dem neuen Pächter Roland Pump eine zivilere Ausrichtung bekommen. Bundeswehr Erinnerungstücke und Bilder werden beim Umbau in den Hintergrund gerückt. Eigentümer des Hauses bleibt der Bundeswehrverband, der neue Pächter hofft aber verstärkt auf zivile Gäste.

Die „Alte 16“ spiegelt Wentorfs Geschichte wie kein anderes Gebäude in der Gemeinde wider. Als Tagelöhnerkate liegt ihr Ursprung in der dörflichen Struktur. In Wentorfs Ära als Kasernenstandort beheimatete sie das Offizierskasino. Nach der Schließung der Kasernen 1994, in der zuletzt 3500 Soldaten stationiert waren mit 550 zivilen Mitarbeitern, sollte sie den Bundeswehrangehörigen einen sozialen Anlaufpunkt bieten. Der „Traditionsverband Panzergrenadierbrigade 16“ übernahm 1994 die Reetdachkate als Clubhaus. Jetzt wird sie unter dem neuen Pächter Roland Pump einen zivileren Anstrich bekommen.

Eigentümer der Immobilie ist nach wie vor der Bundeswehrverband. Er stellte das Haus dem Traditionsverein als Clubhaus zur Verfügung. Schon immer standen die Gasträume auch anderen Gästen offen. „Jetzt sollen sie mehr Gäste anziehen. Überwiegend als Treffpunkt für Soldaten trägt sich das nicht“, sagt Holger Gruhnke, seit 2008 Vorsitzender des Traditionsverbandes. Er hatte damals noch als Bürgermeister mit Lisa Marks die Initiative ergriffen und in Bonn vorgetragen, dass der Bundeswehrverband die Kate als Clubhaus ankaufen möchte. Die Verhandlungen hatten Erfolg.

An den Eigentumsverhältnissen werde sich nichts ändern, sagt Gruhnke. Allerdings setzt er als Vorsitzender jetzt auf ein anderes Betriebsmodell. Die Gaststätte war bisher ein Eigenbetrieb des Vereins mit einem angestellten Geschäftsführer, einem Koch und zwei Servicekräften. „Diese Konstruktion lässt sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr halten. Der harte Schnitt musste sein, um eine neue Perspektive zu gewinnen“, erklärte er. Deshalb habe der Vorstand Ende Januar beschlossen, sich vom wirtschaftlichen Betrieb zu trennen. Der Bundeswehrverband hat die „Alte 16“ verpachtet, dem Traditionsverein stehen für Treffen, Archiv und Veranstaltungen Räume zur Verfügung. Der langjährige Geschäftsführer und Ex-Stabsfeldwebel Dieter Rath genießt seinen Ruhestand.

„Er hat eine gute Arbeit geleistet und war mit Herzblut dabei“, sagt Gruhnke. Aber jetzt gelte es, mit einem neuen Modell eine wirtschaftliche Basis zu schaffen. Denn von den einst 3500 Ehemaligen habe der Verein jetzt noch etwa 900 Mitglieder. Die sollen in der „Alten 16“ künftig mehr zivile Gesellschaft bekommen. Roland Pump (38) setzt als neuer Pächter auf eine gutbürgerliche Küche mit saisonalen Gerichten. Am 20. März wird die Gaststätte unter neuer Regie eröffnet. Im April wird es eine Einweihungsfeier geben. „Wir möchten erst einmal solide starten“, sagt Pump, der auf Ausdauer und Qualität, statt kurzfristigen Ansturm setzt. Veranstaltungen, die bereits gebucht sind, werden auf jeden Fall bedient.

Neue Termine können bereits abgestimmt werden. Zurzeit wird in der Alten 16 gewerkelt. Sie bekommt einen neuen Anstrich. Die Bundeswehr Erinnerungstücke und Bilder werden in den Hintergrund gerückt. „Wir sind dabei, die Innenräume zu renovieren“, so Pump. Der gelernte Koch und Gastronom ist in Wentorf kein Unbekannter. Seit 20 Jahren betreibt er die Imbiss-Oase, lebt mit Tochter (fünf Monate) und Partnerin in der Gemeinde. Das Personal wird übernommen“, verspricht der neue Pächter, der parallel zum Imbiss die Grillstation und einen Catering-Service betreibt.

Bis einschließlich 19. März ist das Restaurant "Zur Alten 16", Hamburger Landstraße 28b, wegen Umbauarbeiten geschlossen. Für Buchungen ist Roland Pump unter Telefon 0170-5878252 zu erreichen.