Wentorf. Die Unternehmerin Lisa Marks (Möbelpark Sachsenwald) wird mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Die 78-jährige wird für ihr vielfältiges ehrenamtliches, wirtschaftlich-soziales Engagement ausgezeichnet. 1994 war sie Mitbegründerin der Wirtschaftsinitiative Wentorf und sie setzte sich frühzeitig für das Mittelzentrum ein.

Stress – das ist für Lisa Marks ein Fremdwort. Während andere in ihrem Alter längst im Ruhestand sind, lässt sie sich kaum einen Arbeitstag im Möbelpark Sachsenwald entgehen. Neben dem Spagat zwischen Beruf und Familie hat die Wentorfer Unternehmerin in ihrem Leben nebenher noch einiges mehr gewuppt: Für ihr ehrenamtliches, wirtschaftlich-soziales Engagement wird sie am Mittwoch in Kiel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Die 78-Jährige macht sich manchmal einen Spaß daraus, ihr Alter etwas nach unten zu „frisieren“: Bei dem Pensum, das sie noch bewältigt, gelingt ihr das mit Leichtigkeit. Noch heute managt sie die Gartenmöbelabteilung des Möbelparks. Oft bedient sie die Kunden selbst. „Mir macht das viel Spaß“, erklärt sie. Vier Tage die Woche kommt sie ins Büro. „Dort bin ich rundum glücklich “, betont sie. „Wenn ich arbeite, sehe ich auch meine Kinder jeden Tag, die Enkelkinder schauen oft vorbei.“ Ihr Sohn Joachim junior hat den Betrieb inzwischen übernommen und ihre Tochter Antje Stapelfeldt arbeitet mittlerweile auch im Möbelpark. Die Freude an der Arbeit strahlt Lisa Marks auch aus und gibt sie gern an andere weiter.

Doch ihr Interesse geht weit über das an der Firma ihres Mannes Joachim und ihrer Kinder hinaus: Egal ob Bauplanung oder Wentorfer Bürger – sie kennt sich bestens aus. „Ich bin eben ein Insider“, scherzt sie. 1994 war sie Mitbegründerin der Wirtschaftsinitiative Wentorf und leitete sie bis Ende 2010. „Ich wurde sofort gewählt und es stand auch kein anderer Kandidat zur Debatte“, erinnert sie sich. Zu einer Zeit, als von Netzwerken noch nicht die Rede war, erkannte die Wentorfer Unternehmerin bereits ihren Wert, knüpfte Kontakte in Wirtschaft und Politik. „Ich hatte immer viele Ideen und wurde überall eingeladen.“ Sie gewann bekannte Referenten für Vorträge, organisierte Ausflüge nach Kiel, Sylt, Husum oder Dresden inklusive Treffen mit der dortigen Wirtschaft. Sowohl Bürgermeister Matthias Heidelberg als auch sein Vorgänger Holger Gruhnke haben sie regelmäßig zu Gesprächsrunden eingeladen. Dabei setzte sie sich schon lange vor der Realisierung für das Mittelzentrum für Wentorf, Reinbek und Glinde ein.

Schon früh warnte sie vor dem Fachkräftemangel. An verkaufsoffenen Sonntagen organisierte sie Ausbildungsinformationstage, sie initiierte die „Kooperation Schule und Betrieb“, die seit 2008 die praxisnahe Berufsvorbereitung in Wentorfs Schulen und Unternehmen regelt, und gab scheinbar chancenlosen Arbeitslosen einen Job. „Eine unserer besten Mitarbeiterinnen im Büro hatte über 150 Bewerbungen geschrieben und keine einzige Einladung zu einem Gespräch bekommen, bevor wir sie einstellten“, erzählt sie.

Damit nicht genug: 2011 wurde ihr bereits die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihre sozialen Anstrengungen verliehen. Denn sie engagiert sich unter anderem auch im Lions-Club Hamburg-Harvestehude, für das Bergedorfer Pflegeheim Moosberg sowie im Traditionsverband der Panzergrenadiere 16 für den Erhalt der „Alten 16“.