Reinbek. Das Einkaufszentrum in Schönningstedt hat sich in kurzer Zeit zu einem Magneten entwickelt.

Reinbeks Politiker stimmten deshalb der Erweiterung des boomenden EKZ grundsätzlich zu. Doch vorerst werden Kunden auf mehr Verkaufsflächen von Edeka-Neukauf, Aldi und Budnikowsky warten müssen. Als Bremse für die Einzelhandelsentwicklung in Reinbeks geografischer Mitte erwies sich das im vergangenen Jahr gegründete Mittelzentrum.

Der Zusammenschluss aus Glinde, Reinbek und Wentorf erhöhte die Schlüsselzuweisungen aus Kiel von 650 232 Euro auf 812 796 Euro. Damit sind allerdings auch Auflagen verbunden. Unter anderem verlangt die Landesplanung, dass sich die Kommunen mit einem Einzelhandelsgutachten über Standorte von Fachmärkten und Einkaufszentren abstimmen. Das gemeinsame Mittelzentrum erfordere einen Schulterschluss bei weitreichenden Entscheidungen, so ihre Argumentation.

Dass das nun ausgerechnet die Reinbeker trifft, sorgte jetzt im Bau- und Planungsausschuss für Ungeduld. "Wir sollten nicht auf das Einzelhandelskonzept warten, sondern dem Investor schon vorher ermöglichen, weiterzumachen", erklärte der Ausschussvorsitzende Ernst-Dieter Lohmann (CDU). Er schlug vor, die Nachbarn an einen Tisch zu holen, um sich über diesen Punkt zu einigen. Dass so ein Austausch sinnvoll sei, befürwortete dann auch eine große Mehrheit des Gremiums. Einzig die Grünen gaben rotes Licht.

Nach einer Standortanalyse hatte der Investor bereits Zugeständnisse gemacht: Das EKZ sollte nicht mehr um 3000 Quadratmeter, sondern nur noch um 2300 erweitert werden. Wirtschaftliche Nachteile für die angrenzenden Städte und Gemeinden seien nicht zu befürchten, waren Gutachter sicher. Das Einkaufszentrum in Schönningstedt nehme weder Glinde noch Wentorf die Kunden weg. Der Einzugsbereich von Edeka, Aldi und Budnikowsky gehe weit über Reinbek hinaus. Heinrich Dierking (Forum 21) hat bereits im vergangenen Jahr angemerkt, dass die Verwaltung schon längst auf dem kurzen Dienstweg mit Glinde und Wentorf hätte sprechen müssen und das Projekt vorantreiben können.

"Wir sollten nicht auf das Einzelhandelskonzept warten, sondern dem Investor schon vorher ermöglichen, weiterzumachen."

Ernst-Dieter Lohmann, Ausschussvorsitzender