Wentorf. Der Krötenzaun steht: Auf einer Länge von etwa 1000 Metern, säumt er seit Ende Februar den Wohltorfer Weg auf Höhe des Reitsportzentrums am Grübbenweg.
Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, dass ehrenamtliche Naturschützer um Wiebke-Martina Kuhrt Alarm schlugen: Hunderte von Kröten und Fröschen gerieten im Liebestaumel auf der Straße unter die Räder.
Damals versuchten die Umweltschützer, eine Streife auf die Beine zu stellen, um zu später Stunde an der Straße die Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichplätzen aufzulesen und sicher auf die andere Seite zu bringen – ein fast aussichtloses Unterfangen.
Das sahen auch die Gemeinde und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises ein. Sie steuerten einen Krötenzaun aus dem Bestand, 2500 Euro aus der Gemeindekasse, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen weiteren Zaun, Know How und Organisation, der Ausbildungsverbund Stormarn-Lauenburg und der Verband Lebenshilfe Arbeitskraft und die Freiwilligen ihre Zeit bei.
„Jetzt hat das Elend auf der Straße ein Ende“, sagt Kuhrt zufrieden. Die Konstruktion ist einfach, aber wirkungsvoll: Eine etwa kniehohe, leicht gekippte, grüne Plane, aufgespannt mit Metallstreben fängt am Straßenrand die Kriechtiere ab und leitet sie zu eingegrabenen Eimern. Die liebestollen Hüpfer werden dort weiterhin von etwa 19 Naturschützern eingesammelt und über die Straße gebracht – nur reicht jetzt jeweils ein Rundgang morgens und abends. „Und vor allem werden jetzt nicht mehr so viele Tiere überfahren“, betont Kuhrt. Einer ihrer Mitstreiter hat sogar schon einen Kammmolch im Behälter gefunden. Als eine der am meisten gefährdeten Molcharten steht der in Deutschland auf der Roten Liste.
Ob Kröte, Molch oder Frosch: Art und Zahl der Tiere sowie ihr Fundort wird von den Freiwilligen dokumentiert. Die Daten werden an BUND und UNB weitergeleitet. Zum Abschluss der Saison wird danach entschieden, ob der Zaun der UNB auch 2010 wieder Kröten rettet. Der BUND-Zaun soll auf jeden Fall wieder stehen.