Reinbek/Wentorf (st). Kröten haben keine Lobby - vielen sind die kleinen, nachtaktiven Hüpfer sogar unsympathisch, vielleicht weil einige Arten zur Verteidigung Hautgifte absondern.
Doch die Amphibien sind durchaus nützliche Insektenfresser, vertilgen auch Schnecken und Asseln. Im Frühjahr 2008 fiel Naturschützern auf, dass Tausende auf dem Weg zu ihren Laichgewässern den Wohltorfer Weg kreuzen und überfahren werden.
Während damals Tierschützer aus Reinbek und Wentorf wochenlang jede Nacht versuchten, möglichst viele Kröten zu retten, zeichnet sich jetzt eine Lösung ab: In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Gemeinde Wentorf will der BUND Stormarn 700 Meter Amphibienzaun entlang der Straße aufbauen. Trotz eines Zuschusses der Gemeinde Wentorf für 200 Meter Zaun kann allerdings nicht die gesamte Strecke zwischen Reitsportzentrum am Grübbenweg und Lohe abgedeckt werden. Die BUND-Ortsgruppe Reinbek/Wentorf hofft, dass der Zaun im kommenden Jahr verlängert werden kann.
Der niedrige Zaun hindert die Tiere daran, über die Straße zu hüpfen und leitet sie in Töpfe, die in den Boden eingelassen sind. Beim Aufbau wird der BUND bereits von Teilnehmern des Ratzeburger Lebenshilfe-Programms unterstützt. Doch von Februar bis April brauchen die Naturschützer viele Helfer, die abends die Töpfe ausleeren und die Kröten über die Straße tragen. Vormittags sind Helfer aus dem Ausbildungsverbund Stormarn/Lauenburg mit im Boot. Der BUND wünscht sich so viele Helfer, dass jeder höchstens zweimal in der Woche beschäftigt ist. Ende Januar soll es zwei Treffen geben, um zu informieren, wann genau, steht noch nicht fest. Infos gibt es unter Telefon (040) 72 00 28 33.