Schwarzenbek. Kindererziehung kann Eltern schnell an ihre Grenzen bringen. An diesem Punkt können ehrenamtliche Familienpaten einspringen.

Wer eine junge Familie hat, stößt oft an seine Grenzen. Das ist eine Erfahrung, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Familienbildungsstätte Schwarzenbek in den vergangenen Jahren immer wieder gemacht haben. Für Kinder kurz nach der Geburt gibt es die „Wellcome-Helfer“, nach dem ersten Lebensjahr springen die Familien-Paten ein. „Der Bedarf ist da, vor allem nach dem Übergang in das Kleinkindstadium“, sagt Nadine Kukat, die in der Familienbildungsstätte am Verbrüderungsring in Schwarzenbek für die Familienpaten zuständig ist.

Familienpaten geben Eltern „Luft zum Atmen“

„Zurzeit sind 15 Familienpaten aktiv. Es werden momentan sieben Familien durch unsere ehrenamtlichen Helfer unterstützt“, bilanziert die Koordinatorin. Die Familienpaten gehen mit den Kindern spazieren oder auf den Spielplatz und schaffen den Eltern so Freiräume, die diese nutzen können, um zum Arzt zu gehen, wichtige Termine zu erledigen oder einfach Zeit für sich zu haben. Sie geben Eltern quasi „Luft zum Atmen“ für eine kurze Auszeit.

Die Unterstützung für Familien, die Probleme damit haben, Kinderbetreuung und ihren Alltag zu koordinieren, hat Tradition in der Evangelischen Familienbildungsstätte Schwarzenbek. Seit 2005 organisiert Conny Schermann bereits das „Wellcome“-Projekt für Kinder bis zum ersten Lebensjahr. Die ehrenamtlichen „Wellcome-Engel“ unterstützen die Eltern, wenn diese die Helfer anfordern.

Nach den Wellcome-Helfern kommen die Familienpaten

Danach greifen die Familienpaten ein, wenn weitere Unterstützung notwendig ist. „Die Übergabe geht oft nahtlos. Die Familien verstehen nicht, wenn die Betreuung nach dem ersten Lebensjahr enden soll“, sagt Nadine Kukat.

Aktuell gibt es mehr Familienpaten als Eltern, die das Angebot in Anspruch nehmen. Das ist allerdings eine Momentaufnahme. Denn der Bedarf ist da, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, aber auch die Anfragen von Eltern in sozialen Netzwerken wie „facebook“ dokumentieren. Aktuell haben gerade zehn neue Familienpaten die Prüfung nach 42 Unterrichtseinheiten bestanden. „Wir brauchen aber auch weitere Freiwillige. Der nächste Kursus startet im März 2023“, sagt Nadine Kukat.

Wer sich für junge Familien engagieren und an diesem Kursus teilnehmen möchte, kann sich an die FBS unter der E-Mail-Adresse fbs@kirche-schwarzenbek.de wenden. Dort finden auch Eltern Hilfe, die eine Auszeit bei der Erziehung benötigen.