Schwarzenbek. Katastrophenschutz: Bürgermeister Lütjens sieht seine Stadt gut aufgestellt. Welche Maßnahmen bei einem Blackout greifen sollen.

„Wir beschäftigen uns seit einigen Wochen sehr intensiv mit dem Katastrophenschutz und sind vermutlich gut gegen einen möglichen Stromausfall gewappnet“, betonte Bürgermeister Norbert Lütjens während der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses in Schwarzenbek.

Ein eigenes E-Werk hat die Stadt nicht, sie verfügt jedoch über einen Abwasserbetrieb und ein Wasserwerk. Allerdings muss das Abwasser auf dem Weg von den Haushalten zum Klärwerk über Pumpstationen befördert werden, die Strom benötigen.

Katastrophenschutz: Stadt überprüft die telefonischen Alarmierungsketten bei Notfällen

„Wir haben uns mit der Entsorgung der Abwässer der städtischen Haushalte im Rathaus befasst. Wir können die einzelnen Pumpstationen nacheinander mit unseren beiden Notstromaggregaten betreiben. Die Aggregate werden aktuell überprüft“, so der Bürgermeister weiter.

Auch die Wasserversorgung sei sichergestellt. Die Stadt betreibt vier Tiefbrunnen, um Trinkwasser zu fördern. Für die Aufbereitung gibt es unter anderem eine Fotovoltaik-Anlage, die den erforderlichen Strom liefert. Zudem überprüft die Stadt die telefonischen Alarmierungsketten bei Notfällen, damit sofort Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung stehen.

Kommunen im Kreis bereiten sich mit Notfallplänen auf einen Blackout vor

Auch die Feuerwehr sei gut für Katastropheneinsätze gerüstet – sei es für Waldbrände angesichts der Trockenheit oder das Auspumpen von Kellern. Das betonte der Hauptausschussvorsitzende Nils Hilger (SPD), der viele Jahre stellvertretender Wehrführer war.

Das Szenario eines möglichen großflächigen Stromausfalls (Blackout) ist durch den Krieg in der Ukraine und die ausbleibenden Energielieferungen aus Russland näher gerückt. Deshalb bereiten sich die Kommunen im Kreis auch mit Notfallplänen darauf vor.

Flächendeckender Stromausfall: Deutschland ist nicht gut vorbereitet

Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario. Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft).

Er warnt davor, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei. Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) schätzt die Lage ähnlich ein: „Auch wenn die Versorgungssicherheit sehr hoch ist, ist ein großflächiger und lang andauernder Stromausfall nicht unplausibel.“