Schwarzenbek. Schwarzenbeks größter Arbeitgeber will in den kommenden Jahren viel in das Werk investieren. Die Auszubildenden gehören dazu.

Klares Bekenntnis zum Standort Schwarzenbek: „Wir werden in den kommenden Jahren große Summen in den Ausbau unseres Kundenzentrums und in den Klimaschutz im Sinne einer nachhaltigen Produktion hier an diesem Standort investieren“, betonte Joachim Dittrich, CEO des Maschinenbauers Fette Compacting und Managing Director der LMT Group mit Sitz an der Grabauer Straße, vor 17 neuen Auszubildenden von Fette Compacting und deren Eltern am Ende der Einführungsphase der angehenden Fachkräfte und Ingenieure im Betriebsrestaurant des mittelständischen Unternehmens. Aktuell gibt es mehr als 600 Beschäftigte in Schwarzenbek, weltweit sind 2000 Mitarbeiter bei der LMT Group beschäftigt.

Herausforderungen für das Unternehmen in Schwarzenbek groß

Die Herausforderungen für den Weltmarktführer im Bereich der Tablettiermaschinen und System­lösungen für die Pharmaindustrie sind groß. „Das Embargo gegen Russland trifft uns, die rasant steigenden Energiekosten, die sich für uns nach ersten Schätzungen im kommenden Jahr mehr als verdoppeln werden, ebenso. Aber auch der bevorstehende Ruhestand vieler Babyboomer in unserem Betrieb beschäftigt uns. Wir werden das schaffen“, versprach Dittrich.

Ein Problem seien auch die seit der Corona-Pandemie und dem U­kraine-Krieg nicht mehr funktionierenden Lieferketten. „Das Material kommt teilweise nicht rechtzeitig an, die Qualität der Rohstoffe muss genauestens geprüft werden“, so Dittrich weiter.

Viele ältere Mitarbeiter gehen bald in den Ruhestand

Angesichts des anstehenden Generationswechsels durch angehende Ruheständler ist Ausbildung als Zukunftssicherung und Absicherung gegen den Fachkräftemangel umso wichtiger. 18 Ausbildungsplätze standen in diesem Jahr zur Verfügung, 17 konnten bislang besetzt werden. Ein Platz für einen Zerspanungsmechaniker ist noch frei. „Wir hatten 200 Bewerber, 50 haben wir in die engere Auswahl genommen. Wir sind bereits jetzt dabei, Auszubildende für das Jahr 2023 zu suchen“, sagte Personalchef Philipp Brakel (Head of Global HR Fette Compacting).

Aktuell werden bei Fette Compacting 50 junge Menschen in vier Studiengängen und drei Ausbildungsberufen ausgebildet. „Wir betrachten eine hochwertige Ausbildung als nachhaltige Investition in die Zukunft unseres Unternehmens, unserer Mitarbeitenden, unserer Branche, aber auch des Wirtschaftsstandortes. Als größtem Arbeitgeber der Region liegen uns die Themen Ausbildungsqualität und Nachwuchsförderung besonders am Herzen“, sagte Joachim Dittrich.

Ausbildung begann mit Kick-off-Woche

Den Ausbildungsstart begannen alle 17 Azubis und Studenten mit einer gemeinsamen Kick-off-Woche. Das Teambuilding sowie das Kennenlernen des Unternehmens standen hier im Vordergrund. In diesem Jahr sind vier Zerspanungsmechaniker, fünf Mechatroniker, drei Industriekauffrauen, zwei Duale Studenten Wirtschaftsingenieurwesen, zwei Studenten mit inte­grierter Lehre (StudiLe) Maschinenbau/Industriemechaniker und ein StudiLe Elektrotechnik/Mechatroniker dabei.

Nach erfolgreichem Abschluss haben Auszubildende und duale Studierende gute Chancen, übernommen zu werden. „Unsere Übernahmequote liegt bei 88 Prozent, weil wir nach Bedarf ausbilden. Wir haben viele Mitarbeiter, die ihr 40. oder sogar 50. Firmenjubiläum feiern“, informierte Philipp Brakel.

Azubi-Projekt ist eine Herausforderung

Einen besonderen Stellenwert in der Ausbildung nahm stets das „Azubi-Projekt“ ein. Frühere Jahrgänge widmeten sich einer selbstgewählten Aufgabe, die dem Standort zugutekam. Den Auftakt bildete das Projekt Green LMT, mit dem der Jahrgang 2013 die Grünflächen auf dem Werksgelände in Schwarzenbek verschönerte und einen bis heute für Feste gerne genutzten Grill aus dem Gehäuse einer Tablettenpresse schuf.

Die Auszubildenden des Jahrgangs 2022 haben sich mit der Umweltbilanz des Unternehmens befasst. Sie schufen in drei Arbeitsgruppen Ideen, wie die Nutzung von Solarenergie auf den Hallendächern bis hin zu Generatoren, die das Regenwasser in den Fallrohren zur Stromgewinnung nutzen.