Schwarzenbek. Seit 2013 steht das Gebäude in Schwarzenbek leer und verfällt immer mehr. Jetzt sind die Bagger angerollt. Was dort geplant ist.

Mit der Insolvenz der VW-Autohäuser der Brüder Heiner und Wolf Russmeyer in Trittau, Bargteheide und Schwarzenbek im Dezember 2013 ist im Herzen der Europastadt direkt an der Einfallstraße aus Richtung Mölln eine Bauruine entstanden. Der Verfall schreitet nach fast zehn Jahren zügig voran. Zudem hat es im Oktober vergangenen Jahres einen Brand in der Werkstatt des leerstehenden Autohauses gegeben, was das Erscheinungsbild der Ruine weiter verschlechtert hat. Die Feuerwehr hatte an dem Abend eine Übung und konnte schnell löschen. Vermutlich handelte es sich um Brandstiftung.

Abrissbagger räumen die hässliche Brandruine in Schwarzenbek ab

Jetzt rollen die Abrissbagger auf dem Gelände. Die Arbeiten haben im hinteren Bereich des Autohauses begonnen, sodass der Bagger der mit den Arbeiten beauftragten Firma TIRS aus dem niedersächsischen Volksdorf von der B 207 aus nicht zu sehen ist. Auch der Verkaufsraum des Autohauses, der mittlerweile von Birken umrankt wird, stand gestern noch.

Die Natur erobert das Autohaus Schwarzenbek zurück. Die Werkstatt ist vor einigen Monaten ausgebrannt.
Die Natur erobert das Autohaus Schwarzenbek zurück. Die Werkstatt ist vor einigen Monaten ausgebrannt. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Doch das wird sich ändern. „Wir brauchen vier bis fünf Wochen für den Abriss. Vieles ist Bauschutt, Dachpappe und die Trümmer aus der Brandstelle werden ordnungsgemäß als Sondermüll entsorgt. Wir werden auch die Fundamente der Gebäude entfernen“, sagte ein Mitarbeiter des Unternehmens gegenüber unserer Zeitung.

Fachleute aus Niedersachsen kümmern sich um Entsorgung

Die TIRS Abbruch und Recycling GmbH ist ein Experte für die Entsorgung von Bauschutt. Zum Kerngeschäft des mittelständischen Unternehmens zählen neben Abbrucharbeiten auch Erdarbeiten und Recycling.

Wie berichtet, will Penny auf dem Areal einen neuen Supermarkt errichten. Die Verhandlungen mit der Stadt gestalten sich allerdings schwierig, weil es unter anderem Probleme mit den Parkplätzen gibt. Aber auch die Größe des Marktes ist offenbar ein Politikum. Die Beratungen haben bislang unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Allerdings ist Fakt, dass Discounter mittlerweile Märkte mit einer Verkaufsfläche von mindestens 1200 Quadratmetern planen, um wirtschaftlich agieren zu können. Der aktuelle B-Plan lässt aber nur eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern zu, was nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr rentabel ist.

Penny plant schon lange einen neuen Markt auf dem Areal

Das war mit einer der Gründe, warum Penny vor mehreren Jahren den kleinen Markt an der Möllner Straße aufgegeben hat, in den vor einigen Wochen die neue Woolworth-Filiale eingezogen ist.

Nach Informationen unserer Zeitung sieht die aktuelle Planung vor, auf dem Gelände einen Mix aus Supermarkt und Wohnungsbau zu erstellen. Dafür muss aber noch ein neuer B-Plan aufgestellt werden, und es sind offensichtlich noch einige Detailfragen zu klären. Trotzdem sind die Planungen anscheinend so weit gediehen, dass der Investor den Abriss beschlossen hat.

Beim Einkaufszentrum am Verbrüderungsring ist Lösung in Sicht

Das Autohaus ist zwar optisch präsent, aber nicht der einzige Schandfleck der Stadt. Auch das seit Jahren leerstehende Einkaufszentrum rund um den ehemaligen Edeka-Markt am Verbrüderung verfällt zusehends. Zeitweise war in einem Teil der Gebäude der Rot-Kreuz-Markt mit Möbeln und gebrachter Kleidung vom DRK untergebracht. Auch die Eisenbahnfreunde hatten dort ihr Domizil. Seit Jahren steht das Ensemble wieder leer. Es soll mehrere Interessenten geben, die dort Wohnungen bauen wollen. Die Gespräche laufen noch.