Mölln. Dr. Rainer Braunschweig, ehemaliger Besitzer des Herrenhaus Steinhorst, stiftet mehrere Hunderttausend Euro für Forschungsarbeit.
Der langjährige Eigentümer des Herrenhauses Steinhorst, der Radiologie-Unternehmer Dr. Rainer Braunschweig, hat sich nach Beratungen mit dem Vorstand der Stiftung Herzogtum Lauenburg entschlossen, deren wissenschaftliche Arbeit zu unterstützen. Dazu wurde eine Vereinbarung über die Einrichtung eines mehrere Hunderttausend Euro umfassenden „Dr.-Rainer-Braunschweig-Stiftungsfonds“ von Braunschweig, seinem Treuhänder Thorsten Groneberg sowie Stiftungspräsident Klaus Schlie und Vize Wolfgang Engelmann unterschrieben.
Der Ertrag des Fonds wird auf Wunsch des Stifters im Rahmen der „Lauenburgischen Akademie“ für regionalspezifische Themen aus den Bereichen Geschichte, Archäologie, Ökologie, Gartenbau und Landschaftskunst, Musik, Architektur, Malerei sowie bildende Künste verwendet.
„Mir war es wichtig, dass das Geld dauerhaft für Forschung und Bildung eingesetzt wird. Das ist jetzt sicher, worüber ich sehr froh bin“, betonte Braunschweig. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten, wo die pluralistische Gesellschaft von Demokratiefeinden und Verschwörungstheoretikern attackiert wird, ist Aufklärung notwendiger denn je.“ Für die Stiftung schließt sich mit der Zuwendung ein Kreis: 1977 war im Herrenhaus Steinhorst durch den damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel und Karl Josef Ballhaus, Manager des Kosmetik-Konzern Schwarzkopf, die Stiftung Herzogtum Lauenburg gegründet worden.
Herrenhaus in Steinhorst ist der Gründungsort der Stiftung
Im Zuge der Barschel-Affäre verlor Ballhaus 1987 seinen Managerposten und auch das Herrenhaus, das der Konzern als Schulungszentrum nutzte, wurde verkauft. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb es 2011 der Radiologe. Zehn Jahre wurden Barockgarten und Gebäude, was mit Schlössern wie Plön oder Eutin vergleichbar ist, saniert. Das Herrenhaus wurde 1721 von Gottfried von Wederkopp, Sohn eines herzoglichen Ministers, erbaut. Doch der hatte sich mit dem Prunkbau übernommen, musste es 1738 dem Königreich Hannover übereignen. Mittlerweile hat Braunschweig das Herrenhaus verkauft und hat ein neues historisches Gebäudeensemble im Norden des Landes erworben.