Müssen. 100 Jahre FF Müssen werden im 101. Jahr des Bestehens gefeiert. Wer die Arbeit der Wehr wertschätzen möchte, feiert einfach mit.
Der letzte Einsatz ist gerade einmal 22 Tage her – am 21. April hatte eine Brandmeldeanlage im Müssener Ortsteil Louisenhof ausgelöst. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Müssen ist hingegen auf den Tag genau 36.957 Tage her. Am 7. März 1921 wurde als Nachfolgerin einer Zwangswehr in Müssen die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 29 Kameraden stellten zu dieser Zeit den Brandschutz im Dorf sicher, die nun unter Leitung von Baron Heinrich von Hollen ehrenamtlich ihren Dienst versahen.
FF Müssen: In 100 Jahren gab es neun Wehrführer
Die Adelsfamilie von Hollen stammte aus Beverstedt bei Cuxhaven, hatte 1839 das Gut Tüschenbek bei Groß Sarau gekauft. Heinrich von Hollen leitete vermutlich das Gut Müssen, das aus 14 Hofstellen bestand, die 1930 in Siedlungshöfe aufgeteilt wurden. Der Adlige blieb bis 1928 Wehrführer in Müssen. Bemerkenswert: Auf von Hollen folgten lediglich acht weitere Müssener in diesem Ehrenamt: Franz Dehn (1928-1935), Karl Siemann (1935-1937), Ferdinand Röthemeier (1937-1946), Hans Singelmann (1946-1966) Christian Martin Paulsen (1966-1988), Walter Stache (1988-2000), Michael Stache (2000-2013) und Ingwer Paulsen (seit 2013) .
Seit 51 Jahren ist das Domizil der mittlerweile 41 aktiven Feuerwehrleute, hinzu kommen 19 Ehren- und 46 fördernde Mitglieder, die Wache an der Straße Zum Sportplatz gleich gegenüber der Müssener Grundschule. Konnten die Feuerwehrleute vor 100 Jahren lediglich mit Feuerpatschen und einer Handdruckspritze gegen die Flammen vorgehen – das erste Fahrzeug war im Jahr 1968 ein Opel Blitz – gehören heute drei Löschfahrzeuge, ein Anhänger und ein Rettungsboot zur Ausrüstung.
Nach fünf Jahren Planung wird nun endlich gefeiert
Das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-GW) ist zudem mit einem Lichtmast ausgestattet, das Staffellöschfahrzeug (STLF 10/6) kann 600 Liter Wasser mit sich führen und der VW Bus (MTW) ist als Führungsfahrzeug auch in die Bereitschaft der Kreisfeuerwehr eingebunden. Das Boot ist wichtig, weil zur
Gemeinde auch ein beliebter Badesee gehört.
Geplant war die Jubiläumsfeier, die zugleich als Kreisfeuerwehrverbandstag ausgerichtet wird, bereits für das Jahr 2021. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Feierlichkeiten, obwohl bereits seit fünf Jahren vorbereitet, abgesagt und auf das Jahr 2022 verschoben. „Nach einer sehr langen Planungsphase, freuen wir uns nun auf ein paar schöne Festtage mit vielen Gästen“, sagt Wehrführer Paulsen deshalb mit einem Augenzwinkern.
Der Besuch beim Fest als Wertschätzung für die Arbeit der Feuerwehr
Angekündigt haben sich Gratulanten aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen, zudem Mitglieder aus den 128 Feuerwehren und Werkfeuerwehren des Kreises. Die Feier startet bereits am Freitagabend (13. Mai) mit einem Kommersabend für geladene Gäste. Am Wochenende sind dann die Bürger zum Feiern auf dem Sportplatz willkommen. „Durch eine große Beteiligung an beiden Tagen geben wir einen Dank an die Feuerwehrkameraden zurück“, appelliert Müssen Bürgermeister Detlef Dehr.
Das Festprogramm auf dem Sportplatz Müssen
Sonnabend, 14. Mai, 13 bis 18 Uhr: Auf dem Sportplatz neben der Feuerwache und Grundschule gibt es eine Ausstellung mit historischen Feuerwehrfahrzeugen. Sein modernstes Gerät zeigt hingegen der Löschzug Gefahrgut (LZ-G) des Kreises, hinzu kommen Vorführungen der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Gudow. Kinder können sich bei den Wasserspielen sowie auf einer Hüpfburg austoben (auch Sonntag). Für die Musik sorgt die Marschband Müssen.
Sonnabend, 14. Mai, 20 Uhr: Blaulicht-Disko im Festzelt mit DJ Jona
Sonntag, 15. Mai, 13.0 Uhr: Aufstellung zum Feuerwehrummarsch. Um 13.15 Uhr starten am Parkplatz Bahnhof (Bergstraße) sowie an der Ecke Mühlenstraße/Klusterriede Feuerwehrleute sowie Mitglieder der Jugendfeuerwehren zum Sternmarsch zum Festplatz. Musikalisch begleitet werden sie von den Musikzügen der Feuerwehren aus Tramm und Hoisdorf sowie den Spielmannszügen der Feuerwehr Mölln und der Ratzeburger Schützengilde. Auf dem Festplatz gibt es eine Ausstellung moderner Fahrzeuge.