Schwarzenbek/Glücksburg. Schwarzenbeks Ex-Bürgermeister Frank Ruppert war zunächst Boutique-Besitzer. Anschließend arbeitete er als Fitness-Trainer.

Zusammen mit Ehefrau Sussi-Anne – einer gebürtigen Dänin – betrieb Frank Ruppert (60) nach dem Rückzug aus dem Bürgermeisteramt zunächst eine Boutique in Glücksburg. Doch das wurde dem umtriebigen Schwarzenbeker Ex-Bürgermeister schnell zu langweilig. „Nach zwei Jahren haben wir das Geschäft vermietet. Inzwischen haben wir es an unseren ehemaligen Nachbarn verkauft. Angesichts des Lockdowns war das eine gute Entscheidung“, sagt der gebürtige Nordrhein-Westfale. Der Nachbar ist ein Optiker, dessen Laden wegen Eigenbedarfs gekündigt wurde, weil dort eine Brauerei einziehen wollte.

Frank Ruppert bildete sich anschließend zum Fitness-Trainer mit mehreren B-Lizenzen fort. Unter anderem absolvierte er eine Ausbildung an der Deutschen Sporthochschule in Köln bei dem renommierten Sportwissenschaftler Stephan Geisler. „Die meisten Absolventen waren Sportstudenten, die halb so alt waren wie ich“, erzählt der 60-Jährige. Sport treibt er seit seiner Jugend. Er ist begeisterter Leichtathlet, war in seiner Zeit in Schwarzenbek auch Mitglied des Lauftreffs. Und gemeinsam mit dem Stadtvertreter Egon Siepert und dem Bierbrauer und Ingenieur Damir Markovic fuhr er auch schon damals Rennrad.

Vom Boutique-Besitzer zum hoch qualifizierten Fitnesstrainer

Nach der Ausbildung in Köln folgten diverse Aktivitäten im Norden Schleswig-Holsteins, der neuen Heimat von Frank und Sussi-Anne Ruppert. Bei der TSG Flensburg gab er einen Kursus „Fitness für alle“. Danach sattelte er auf Fitness-Kurse für Senioren um. „Ich war in mehreren Altenheimen. Das hat mir viel Freude gemacht, weil es den Senioren sichtlich Auftrieb gab, sich wieder mal richtig zu bewegen. Um das zu optimieren, habe ich auch einen Trainerschein für den Reha-Sport gemacht“, berichtet der ehemalige Bürgermeister.

Allerdings machte ihm dann die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die Heime wurden abgeschottet, um die Bewohner zu schützen. Angebote aus dem landesweiten Programm „Senioren in Bewegung“, an dem auch Ruppert teilnahm, waren nicht mehr möglich.

Corona-Pandemie behinderte die Arbeit mit Senioren

Doch das konnte ihn nicht erschüttern. Er kam über ein Programm des Justizministeriums an eine neue Aufgabe in der Justizvollzugsanstalt Flensburg. „In den JVAs hatten bislang die Wachtmeister das Training der Insassen übernommen. Jetzt wurden richtige Instrukteure gesucht. Ich war mehr als ein Jahr im Knast und habe mit den Insassen Indoor-Cycling gemacht. Jetzt läuft das Projekt von allein. Die Insassen sind ja meist etwas länger da und können das Training nun selbst organisieren“, sagt Frank Ruppert.

Mittlerweile hat er auch für sich die Leidenschaft für den Radsport wiederentdeckt und die Radsportgemeinschaft Schlei mit aufgebaut. Über sein Engagement wurde der Radsportverband Schleswig-Holstein auf ihn aufmerksam und hat ihn jetzt zum Vorsitzenden gewählt. Damit ist Ruppert Chef von 45 Vereinen und 2500 Radsportlern. „Dieses Jahr macht die Tour de France Station in Dänemark. Dort gibt es ein Zeitfahren und drei Etappen. Dorthin biete ich Touren an. Das sollte dem Radsport in Schleswig-Holstein Auftrieb geben“, sagt Frank Ruppert und kündigt weitere Projekte an.