Ratzeburg. Weil vom baufälligen Turm Gefahr ausging, musste er bereits gesichert werden. Jetzt gibt das Land Geld für Reparaturen.
Der Dom auf Ratzeburgs Altstadtinsel zählt mit den ältesten Kirchen Lübecks zu den bedeutendsten Kirchenbauten in Schleswig-Holstein. Die Landesregierung will 600.000 Euro für notwendige Reparaturarbeiten bereitstellen.
Er begrüße dieses Engagement, gemeinsam wolle sich die Jamaika-Koalition auch für Bundesmittel in Berlin einsetzen, sagt FDP-Faktionschef Christopher Vogt. Tatsächlich liegt die Baulast für den ab 1160 erbauten Dom beim Land Schleswig-Holstein. Mit dem Geld sollen dringende Arbeiten am Turm erledigt werden, damit die Sicherung gegen herabstürzende Mauerteile wieder entfernt werden kann.
Landesregierung gibt 600.000 Euro für Ratzeburger Dom
1220 wurde der eigentliche Dombau vollendet, gegen 1380 wurde die bis heute erhaltene Lauenburger Kapelle angebaut. Der Ratzeburger Dom gilt als bedeutendes Zeugnis romanischer Backsteinkultur in Norddeutschland.
Zugleich spiegelt der Dom wie nur wenig noch existierende Bauten die wechselvolle Geschichte der Region wieder. Gestiftet wurde er von Heinrich dem Löwen, der Welfe war Herzog von Sachsen (Braunschweig/Lüneburg) und zeitweilig von Bayern. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Dom im Streit um eine Bischofswahl von einem Söldnerheer geplündert. Wenige Jahre später wurde er vom zum Protestantismus übergetretenen Bischof an einen Mecklenburgischen Herzog verkauft.
Später fiel der Ratzeburger Dom an das Haus Mecklenburg-Strelitz, während die Stadt selbst beim Herzogtum Sachsen-Lauenburg blieb. Erst seit 2017 gehört der Dom zum Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg in der Nordelbischen Kirche.