Schwarzenbek. Am Sonnabend, 13. November, beginnen die Eintopftage des Roten Kreuzes. Zum Auftakt gibt es Erbsensuppe. Der Preis steigt leicht.

Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) bleibt die Küche kalt – zumindest die Großküche im DRK-Zentrum Schwarzenbek. Denn für die Ambitionen, mit denen Philip Holst (26) und Lasse Schmidt (33) am Sonnabend, 13. November, in die 19. Saison der Eintopftage starten, ist selbst die gewerbliche Küche zu klein.

Stattdessen haben die beiden ausgebildeten Feldköche des Ortsvereins auf der Rückseite des Gebäudes an der Bismarckstraße ein Zelt aufgestellt. Dort steht die Feldküche, die sonst nur bei großen Notfällen wie dem Elbehochwasser oder alle zwei Jahre beim Möllner Stadtspiel aufgebaut wird.

Im Vorjahr waren 400 Liter an den meisten Tagen in Schwarzenbek ausverkauft

Während in der Küche im Gebäude nur ein Kochkessel sowie eine große Kochplatte vorhanden sind, stehen im Zelt gleich mehrere zur Verfügung. Und die brauchen die beiden Feldköche, die die Eintopftage vom ehemaligen DRK-Geschäftsführer Stefan Fehrmann übernommen haben, auch. „In den Vorjahren haben wir jeden Sonnabend 200 Liter Eintopf zubereitet. In der vergangenen Eintopfsaison waren es bereits 400 Liter“, sagt Holst.

Und selbst die Menge reiche nicht immer aus. „In der letzten Saison konnte ich an den Händen abzählen, wann wir mal etwas übrig hatten“, so der 26-Jährige. Dies sei sicherlich auch der Corona-Pandemie und den deshalb geschlossenen Restaurants geschuldet gewesen.

Eine Portion kostet künftig 3,70 statt 3,50 Euro

Die erste Bewährungsprobe erfolgt am Sonnabend: Zum Beginn der DRK-Eintopftage gibt es wie jedes Jahr Erbsensuppe. „Eigentlich hatten wir vor, die Feldküche am Ritter-Wulf-Platz aufzustellen und direkt vor Ort zu kochen“, so Holst. Auf Grund der steigenden Corona-Inzidenzwerte hat man aber darauf verzichtet.

Verkauft wird der Eintopf wieder aus einem Wagen auf dem Markt. Im Angebot sind immer zwei Eintöpfe, außer zum Start und am 19. Februar (jeweils Erbsensuppe) sowie am 4. Dezember (Kartoffeleintopf). Der Preis steigt leicht: Statt 3,50 kostet eine Portion künftig 3,70 Euro. Damit reagiert das DRK auf die gestiegenen Lebensmittelpreise. Damit die Kalkulation aufgeht, wurde auf den syrischen Eintopf verzichtet, dessen Zutaten das Budget sprengen.

Gespräche über Ausweitung auf Mölln und Lauenburg

„Unsere Zutaten sind zu 90 Prozent frisch“, sagt Holst. Sie stammen vom Großmarkt. Bei Kartoffeln verhandeln die beiden Organisatoren jetzt mit regionalen Anbietern, möglicherweise gibt es die Erdfrüchte künftig in Bio-Qualität.

Und noch einen Plan verfolgen Holst, der hauptberuflich eine Elektrofirma leitet, und Metallbauer Schmidt: Sie möchten die Eintopftage künftig auch in Mölln und Lauenburg anbieten. Gespräche mit den dortigen Ortsvereinen hat es bereits gegeben. Gekocht würde in Schwarzenbek, den Verkauf organisieren die Ortsvereine dann in Eigenregie.

Mit dem Erlös können andere Vereinsaktivitäten finanziert werden

Ein Einsatz, der sich lohnt: Weil Köche und Helfer ehrenamtlich arbeiten, bleiben für den DRK-Ortsverein jedes Jahr etwa 3000 Euro übrig. Ein Zuschuss für Vereinsaktivitäten, von dem auch die Möllner und Lauenburger Rotkreuzler profitieren könnten.

Was die Schwarzenbeker Feldküche leisten kann, stellt sie am 27. November unter Beweis. Neben den 400 Liter Suppe für die Eintopftage hat der Ratzeburger Sportverein 500 Liter Hühner-Nudeltopf für den Adventslauf geordert. „Die kochen wir am Sonnabend, liefern sie am Sonntag aus“, so Holst.

Vorbestellungen sind per Telefon und E-Mail möglich

Damit die Eintöpfe pünktlich um 10.30 Uhr serviert werden können, beginnen sechs bis acht Köche am Sonnabendmorgen gegen 6 Uhr mit der Zubereitung. Bereits am Vortag treffen sich die „Schnippeldamen“ im DRK-Zentrum: Bei Kaffee und Schnittchen bereiten die Frauen im Alter von 47 bis 93 Jahren vormittags die Zutaten vor, schälen Kartoffeln und putzen das Gemüse. „Wenn es nach denen ginge, hätten wir schon vor vier Wochen loslegen können“, sagt Schmidt. Helfer, die Lust auf einen Klönschnack beim Vorbereiten haben, sind immer willkommen.

Ein Verzehr direkt am Stand ist wegen der Corona-Regeln auch diesmal nicht möglich. Wer keinen eigenen Topf dabei hat, kann für 1,50 Euro auch einen Plastikbehälter kaufen. Telefonische Vorbestellungen nimmt das DRK unter der Nummer 04151/37 75 sowie per E-Mail an die Adresse Eintopf@drk-schwarzenbek.de entgegen. Aus organisatorischen Gründen sind Vorbestellungen bis 11 Uhr abzuholen. Dies kann auf dem Wochenmarkt oder im DRK Zentrum erfolgen.

Ein Koch favorisiert das „DRK Spezial“, der andere Grünkohleintopf

Während sich die Mehrzahl der Kunden auf die Erbsensuppe freut, haben Holst und Schmidt andere Favoriten. „Einen Lieblingseintopf zu nennen ist ganz schön schwierig“, sagt Holst. Er entscheidet sich für das „DRK Spezial“ (8. Januar und 12. Februar) nach einem Rezept von Stefan Fehrmann und den Grünkohleintopf (18. Dezember und 29. Januar). Schmidt favorisiert den Möhreneintopf (5. Februar): „Der überrascht geschmacklich durch die Süße der Wurzeln und die salzige Wursteinlage.“