Schwarzenbek. Die Grundschule Schwarzenbek Nordost setzt auf Gemüseanbau, Umweltschutz und ein Ernährungskonzept. Das kommt gut an.

Ein Teich, Hochbeete und ein kleiner Acker mit Kartoffeln, Brokkoli, Melonen, Gurken und mehr als 20 anderen Gemüsesorten: Die Grundschule Schwarzenbek Nordost mit aktuell 540 Schülern hat ihr Außengelände in den vergangenen Jahren naturnah umgestaltet und setzt auch in Zukunft weiter auf Nachhaltigkeit.

„Das Projekt ist ein Glücksgriff für unsere Stiftung, weil es für nachhaltige Prozesse steht. Wir fördern rund 100 Projekte in der Region, aber kleine Vorhaben wie dieses zeigen langfristig Wirkung“, betonte Bianca Buhck von der Buhck-Stiftung in Wentorf.

Am Anfang stand vor drei Jahren der Schulgarten mit Teich und Hochbeeten

Schon seit mehreren Jahren geht es Schulleiterin Liane Maier, ihrem Stellvertreter Andreas Püstow und dem Team um Ganztagskoordinatorin Nicole Zettl um gesunde Ernährung und Umweltschutz. Am Anfang stand vor drei Jahren der Schulgarten mit Teich und Hochbeeten.

Hinzu kamen Kochkurse für die Kinder, bei denen sie Appetit auf Gemüse und gesunde Nahrungsmittel bekommen sollten. Auch der sogenannte Ernährungsführerschein, ein Projekt für dritte und vierte Klassen zur gesunden Ernährung, steht seit Jahren im Sachkundeunterricht auf dem Stundenplan.

„Ackerdemia“ ist zwei- bis dreimal im Jahr vor Ort

Um das Konzept abzurunden, haben Zettl und Püstow sich für einen Acker auf dem Schulgelände engagiert, um die Lebensmittel, die in der Schulküche bei den Kochkursen in den Topf kommen, auch selbst anzubauen. Ein Partner war mit dem Verein „Ackerdemia“ schnell gefunden. Bis auf dem 80 Quadratmeter großen Areal am Rande des Schulgeländes auch Kürbis, Kartoffeln & Co. sprossen, dauerte es dann aber doch noch einige Zeit.

„Der Verein hat uns geholfen, den Boden zu untersuchen und den geeigneten Standort zu finden. Auch beim Anlegen des Ackers und der Fortbildung der Kollegen gab es Unterstützung“, berichtet Liane Maier. Mit von der Partie war der Biologe Jan Schwerdtfeger von „Ackerdemia“. „Wir sind zwei- bis dreimal pro Jahr vor Ort, geben Hilfestellungen und liefern vorgezogene Pflanzen und Saatgut. Außerdem stellen wir Unterrichtsmaterial zur Verfügung und bilden Lehrer aus“, erläutert der Biologe.

Dienstleistungen des in Potsdam und Berlin beheimateten Vereins kosten 1500 Euro

Das ist trotz öffentlicher Förderung nicht kostenfrei. Gut 1500 Euro kosteten die Dienstleistungen des in Potsdam und Berlin beheimateten Vereins.

Bei den Kindern kommt das Konzept sehr gut an. „Der Respekt vor den angepflanzten Gemüsesorten ist groß. Direkt daneben spielen die Kinder Fußball, und achten darauf, dass kein Ball auf den Acker fliegt. Wenn das doch mal passiert, holen sie ihn ganz vorsichtig raus“, so Püstow. „Wir verzahnen den Vormittagsunterricht und die Nachmittagsbetreuung durch alle Projekte rund um den Gemüsebau, die Kochkurse, aber auch das Naturerlebnis. Es geht darum, das Wissen über gesunde Ernährung greifbar zu machen“, sagt Nicole Zettl.

Schulgarten und Acker sind nur kleine Bausteine im Konzept

Noch zwei Jahre werden die Lehrer Unterstützung von den „Ackerdemia-Experten“ bekommen, dann sollen sie selbst genug Wissen über den Gemüsebau und die erforderliche pädagogische Begleitung haben, um das Projekt fortzusetzen. „Das ist ein Prozess, der sich über viele Jahre tragen wird und zahlreiche Schüler für gesunde Ernährung sensibilisiert“, so Liane Maier.

Schulgarten und Acker sind aber nur kleine Bausteine in dem Konzept der Grundschule Nordost für mehr Nachhaltigkeit. „Wir wollen im Bereich des Umweltschutzes noch einiges mehr tun. So werden wir noch konsequenter Müll vermeiden und auch die hohe Zahl der Fotokopien weiter verringern“, sagt Andreas Püstow.

„Die ökologischen Ansätze prägen die Kinder, und sie tragen diese Ideen mit nach Hause. Damit beeinflussen sie auch das Verhalten der Eltern“, sagt Nicole Zettl.