Schwarzenbek. Der Verein kauft eine Lichtpunkt-Anlage mit vier Schießständen. Beim Wettbewerb am 7. August kann jeder mitmachen.

Hätte es nicht so geregnet, hätten die Mitglieder der Schwarzenbeker Schützengilde ihre neue Errungenschaft draußen auf dem Rasen aufgebaut und vorgeführt: eine Lichtpunkt-Biathlon-Anlage. Aber wegen des Wetters mussten die Schießstände dann doch in der Halle stehen, was aber völlig unproblematisch ist.

„Unsere Anlage ist mobil, sodass wir flexibel sind und bei schlechtem Wetter in die Halle wechseln können“, sagt der Vorsitzende der Schützengilde, Sven Dreyer. Zur Anlage gehören neben den vier Schießständen mit jeweils fünf elektronischen Klappscheiben vier Matten für das Schießen im Liegen sowie vier Gewehre für Erwachsene und zwei Gewehre für Kinder ab zehn Jahren.

Schwarzenbeker Schützengilde hat eine Lichtpunkt-Biathlon-Anlage

Geschossen wird per Lichtpunkt – was ein Unterschied ist zum Laser, wie Kassenwart Thomas Lonsert ausdrücklich betont. „Beim Anlegen des Gewehrs sieht man einen roten Lichtpunkt auf den Klappscheiben des Schießstands, der ist im Gegensatz zu einem Laserpunkt völlig ungefährlich“, sagt er. Die Lichtpunktanlagen unterliegen nicht dem Waffengesetz, sehen aber modernen Sportwaffen ähnlich. Der Umgang mit den Anlagen ist leicht zu erlernen, so dass sie optimal für die Nachwuchsförderung geeignet seien.

Auslöser war ein Besuch von Olympiasieger Fritz Fischer

„Die Anlage haben wir uns gewünscht, seitdem vor zwei Jahren der ehemalige Olympiasieger Fritz Fischer mit seinem Sommerbiathloncamp anlässlich des 125. Geburtstags des Vereins bei uns war“, sagt Dreyer. Die Idee dazu hatte damals Schießmeister Siegfried Koslowski, nachdem er diese Sportart in einem Urlaub im bayerischen Ruhpolding erlebt hatte. Er überzeugte seine Vorstandskollegen um den Vorsitzenden Sven Dreyer und dessen Stellvertreterin, die amtierende Schützenkönigin und Kreisschützenkönigin Anja Eschke, von dem Projekt. Alle waren sofort davon begeistert.

Der Vorsitzende Sven Dreyer und die amtierende Schützenkönigin Anja Eschke stehen an den Zielscheiben.
Der Vorsitzende Sven Dreyer und die amtierende Schützenkönigin Anja Eschke stehen an den Zielscheiben. © BGZ | Frauke Maaß (FMG)

Im vergangenen Jahr wurden Förderungen beantragt und Spenden gesammelt, um die 15.000 Euro teure Anlage zu finanzieren. Ein Drittel davon ist als Spenden eingegangen, ein Drittel haben die Sportverbände des Landes und des Kreises dazugegeben, und ein Drittel hat der Verein finanziert.

Vorstand verspricht sich von der Investition neuen Schwung

Es ist eine Investition, von der sich der Vereinsvorstand neuen Schwung verspricht. „Wie viele andere Schützenvereine auch leiden wir unter Überalterung und Mitgliederschwund und brauchen Nachwuchs“, sagt Sven Dreyer. Rund 80 Mitglieder hat die Gilde noch, die Hälfte ist aktiv dabei. „Uns fehlen nicht nur Jugendliche, sondern auch Mitglieder zwischen 20 und 40 Jahren“, sagt Kassenwart Lonsert.

Das Tragen einer Uniform sei nicht mehr zwingend, ergänzt Dreyer. Der Vorsitzende freut sich nicht nur über die neue Anlage, die das sportliche Angebot der Schwarzenbeker Schützen erweitert, sondern auch über den Neustart des Trainings nach der langen Zwangspause durch die Corona-Pandemie, der mit der Neuanschaffung eingeläutet werden soll. „Seit Juni findet wieder regelmäßig Schießtraining bei uns statt“, sagt Dreyer. Dienstags treffen sich die Damen, mittwochs die Jugend und die Herren.

Familien und Firmen können die Anlage auch ausleihen

Ob Biathlon als neue Sparte eingeführt wird, ist noch offen. Es wird aber durchaus ernsthaft in Erwägung gezogen, denn die im Norden seltene Sportart könnte für viele ein Anreiz sein, in den Verein einzutreten.

„Eine Mitgliedschaft ist aber kein Muss, um die Anlage auszuprobieren“, sagt Sven Dreyer. „Die Biathlon-Anlage stellen wir natürlich unseren Vereinsmitgliedern zur Verfügung, aber nicht nur.“ Geplant ist, die mobile Anlage auch für Kindergeburtstage, Firmenveranstaltungen oder Betriebsfeste gegen eine geringe Ausleihgebühr zur Verfügung zu stellen. Dabei müsse man nicht die komplette Anlage ausleihen, sondern könne sich auch nur für ein oder zwei Schießstände entscheiden.

Anmeldungen zum Biathlon-Cup sind telefonisch möglich

Um die Anlage der Öffentlichkeit vorzustellen und Lust auf die Kombination von Laufen und Schießen zu machen, veranstaltet die Schützengilde am Sonnabend, 7. August, den 1. Schwarzenbeker Biathlon-Cup, eine Kombination aus Geländelauf und Schießen, zu dem jeder eingeladen ist. „Beim Staffelwettbewerb können Vereine und Gruppen mit vier Startern ab zwölf Jahren mitmachen, aber auch Einzelstarter sind erlaubt“, sagt Dreyer.

Die Gewehre bleiben am Stand. Geschossen wird im Wechsel mal stehend und liegend auf die zehn Meter entfernten Klappscheiben. Informationen und Anmeldung bis 25. Juli bei Siegfried Koslowski unter Telefon 04151/818 04.