Schwarzenbek. Mit einem Spatenstich haben alle Beteiligten den offiziellen Startschuss für die Flächen an der Bundesstraße 207 gegeben.
Es war ein langer Planungsprozess und nur durch eine Flächenabgabe von Grabau an Schwarzenbek möglich, dass das Gewerbegebiet Grabauer Ruhm an der B 207 realisiert werden konnte. Am Mittwoch haben alle an dem Großprojekt Beteiligten mit einem Spatenstich den offiziellen Startschuss für den Bau gegeben.
Wie berichtet, werden auf rund elf Hektar an der B 207 im Anschluss an den Lupus Park 14 Gewerbeflächen mit 2800 bis 16.000 Quadratmetern entstehen. Das Tiefbauunternehmen Bickhardt Bau AG hat bereits mit der Erschließung begonnen. Die Planung für das Areal übernimmt das Planungsbüro Hahm aus Lübeck. Die Bauzeit ist mit einem Jahr veranschlagt. „Im August 2022 sollen die Bauarbeiten beendet sein“, kündigt Ulf Hahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Herzogtum Lauenburg, an.
Wirtschaftsförderer erleichtert, dass es geklappt hat
Für ihn war es der zweite Spatenstich während seiner Amtszeit, verrät er. Er ist erleichtert, dass der Deal, den er eingefädelt hatte, zum Abschluss gekommen ist. Denn das 350-Einwohner-Dorf Grabau dürfte ohne Zustimmung aus der Europastadt ein so großes Gebiet nach den Vorgaben der Landesplanung nicht ausweisen. Der Landesentwicklungsplan 2010 regelt, dass eine über den Bedarf hinausgehende Gewerbeflächenentwicklung, wie sie von der Gemeinde Grabau umgesetzt wird, einen Interessenausgleich mit dem eigentlich zentralen Ort, Schwarzenbek, notwendig macht. Das hat die Stadt ermöglicht und der Nachbargemeinde den Bau des Gewerbegebietes gestattet.
Im Gegenzug bekommt die Stadt zehn Hektar Flächen südlich der Bahnlinie Hamburg-Büchen direkt im Anschluss an das Wohngebiet Rülau zugeschlagen. Das Gebiet wird zurzeit landwirtschaftlich genutzt und gehört zu Grabau. Durch einen interkommunalen Vertrag ist geregelt, dass die Gemarkung in die Stadtgrenzen von Schwarzenbek fällt. Damit hat die Stadt neue Flächen, die Bauland werden könnten. „An den Besitzverhältnissen ändert sich aber nichts“, betont Grabaus Bürgermeister Bernd Granzow.
Schon viele Bewerber für die Gewerbegrundstücke
Schon jetzt gibt es eine Vielzahl von Bewerbern für die Gewerbegrundstücke, berichtet Ulf Hahn. Zwei Zusagen gibt es, 30 Interessenten hat die WFL schon Absagen erteilen müssen. „Wir wählen sorgfältig aus“, sagt Granzow. Es gebe mehrere Kriterien für die Bewerber, dazu gehörten die Zahl der Arbeitsplätze, die geschaffen werden, die benötigte Flächengröße und nicht zuletzt die Höhe der Gewerbesteuer, „die für unsere Gemeinde wichtig ist“, erläutert Granzow.
Landrat Christoph Mager lobte die gute Kommunikation zwischen Schwarzenbek, Grabau und der WFL. „Ich freue mich über diese Fläche. Denn der Kreis benötigt 100 Hektar bis 2035“, betont er. Da das geplante Gebiet in Kasseburg mit 40 Hektar jetzt wegfalle, weil die Einwohner das Projekt durch Bürgerentscheid abgelehnt hatten, müsse man viele kleinere Gebiete wie den Grabauer Ruhm erschließen.