Schwarzenbek. Im Frühjahr soll der Mehrgenerationenpark Dreiangel mit 289 Wohnungen fertig sein. Es wird auch Gemeinschaftsräume geben.
Im Expresstempo entsteht ein neuer Stadtteil auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Gebiet nördlich der Bundesstraße 207 gegenüber vom Lupuspark in Schwarzenbek: Im Januar 2020 begann die Erschließung für den Mehrgenerationenpark Dreiangel, 16 Monate später sind bereits die ersten Mieter eingezogen und die Hälfte der 289 Wohnungen und Reihenhäuser fertig. Ende des ersten Quartals 2022 soll das Großvorhaben abgeschlossen sein.
„Schwarzenbek ist für uns ein wichtiger Standort. Mit der Dreiangel haben wir 750 Wohneinheiten in der Europastadt realisiert“, betonte Hartmut Thede, Handlungsbevollmächtigter des Wohnungsunternehmens Semmelhaack, dass bereits Anfang der 1990er-Jahre das Baugebiet um den Mühlenbogen errichtet hat und vor zehn Jahren das Askanierhaus baute.
Innovatives Konzept ermöglicht allen Bewohnern Teilhabe
„Das Projekt ist ein wichtiges Aushängeschild für unsere Stadt, das es in dieser Form im Kreis nicht gibt. Das innovative Konzept, dass Teilhabe aller Bewohner ermöglicht, hat unsere Politiker überzeugt, deshalb konnte es auch so schnell realisiert werden. Ich bin gespannt, wie es funktioniert“, sagte Bürgermeister Norbert Lütjens am Freitagvormittag bei einem Baustellenbesuch.
Die Idee, dass Menschen aller Altersgruppen in barrierearmen Wohnungen und Häusern leben können, hat Semmelhaack erstmals in Elmshorn realisiert. Der Mehrgenerationenpark in Schwarzenbek ist das zweite Projekt dieser Art im Norden.
Entwickler legen Wert darauf, eine Gemeinschaft zu erschaffen
Es wird auch zwei Wohngruppen mit 20 Menschen geben, in denen Demenzkranke und Personen mit Behinderungen vom Team der Pflege SH betreut werden. Das Unternehmen wird auch einen Pflegestützpunkt unterhalten, über den andere Bewohner Dienstleistungen wie betreutes Wohnen oder Pflege und andere Hilfestellungen hinzubuchen können.
Bei dem Projekt legen die Entwickler auch Wert darauf, eine Gemeinschaft zu erschaffen. Thede: „Es wird Gemeinschaftsräume mit Toiletten und Küche geben, in denen sich die Bewohner treffen können.“ Dort sollen sowohl Kurse als auch Reha-Maßnahmen sowie kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder private Feiern möglich sein.
„Wir werden die Räume aber für alle Schwarzenbeker öffnen. Wer hier etwas machen oder feiern möchte, kann die Räume anmieten und entsprechend nutzen. Die Dreiangel soll kein abgeschlossener Bereich, sondern Teil des öffentlichen Lebens sein“, betonte Investor Theodor Semmelhaack.
Schon nach der Konzeptvorstellung gab es Anfragen
Das Konzept kommt bei den Schwarzenbekern offensichtlich gut an. „Obwohl vieles noch im Bau ist, haben wir bereits 20 Prozent der Wohnungen vermietet. Die Nachfrage ist groß“, sagte Unternehmenssprecherin Annina Semmelhaack. Das bestätigt auch Bauamtsleiter Ralf Hinzmann. „Als das Konzept erstmals öffentlich in einer Sitzung vorgestellt wurde, hatten wir bereits erste Anfragen von älteren Schwarzenbekern mit großen Grundstücken, die gerne in den Generationenpark einziehen wollten“, sagte er.
Thede lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. „Vom ersten Antrag bis hin zum Baurecht vergingen gerade einmal 14 Monate. Das ist beispielhaft“, sagte der Handlungsbevollmächtigte. Theodor Semmelhaack schilderte ein drastisches Gegenbeispiel. „In einer anderen Kommune haben wir 28 Jahre verhandelt und mussten mehrfach umplanen, um endlich ein Projekt realisieren zu können“, so der Unternehmer.
Im Anschluss an das Baugebiet wird im Sommer ein Kreisverkehr entstehen
Das Projekt stellt aber auch wegen seiner Lage besondere Anforderungen an den Bauträger. Denn auf der nördlichen Seite verläuft ab 2024 direkt hinter dem Lärmschutzwall die Trasse für den zweiten Bauabschnitt der Ortsumgehung. Auch der Südseite befindet sich die stark befahrene Bundesstraße 207 und direkt im Anschluss an das Baugebiet wird noch in diesem Sommer ein Kreisverkehr entstehen.
Um die Lärmbelästigung für die Anwohner zu senken, sind die den Straßen zugewandten Gebäudeseiten mit speziellen Schallschutzfenstern verglast. Zur Belüftung müssen sie nicht geöffnet werden, dafür sorgt ein spezielles Belüftungssystem.
3500 Euro für die Jugendarbeit der Stadt Schwarzenbek
Da wegen der Corona-Pandemie kein Richtfest möglich war, hatten Annina und Theodor Semmelhaack einen Scheck über 3500 Euro im Gepäck. Das Geld soll Bürgermeister Norbert Lütjens zweckgebunden für die Jugendarbeit in Schwarzenbek verwenden.