Schwarzenbek. Seit Wochenbeginn gibt es frische Schmalzkuchen in Schwarzenbek. Familie Rasch sorgt für gute Laune in trister Corona-Zeit.

Innerhalb weniger Minuten sprach es sich zum Wochenbeginn im sozialen Netzwerk Facebook herum: „Wer etwas Dom-Feeling braucht: Vor dem Edeka-Markt Kratzmann in Schwarzenbek steht eine kleine Bude mit Schmalzgebäck!“, schrieb eine Schwarzenbekerin. Sekunden später prasselten die ersten Reaktionen ein. „Das ist ja toll“, „Lasst mir was übrig!“ – und: „Da mache ich doch gleich einen Abstecher hin!“

Bald darauf kamen die ersten Kunden zum Hans-Koch-Ring, doch Mona Rasch (31), die zusammen mit ihrem Mann Dirk (30) in Geesthacht „Raschs kleine Bäckerei“ betreibt, hatte noch gar nicht geöffnet. Sie war noch dabei, den Verkaufstresen einzurichten.

Schmalzgebäck anstatt auf dem Hamburger Dom in Schwarzenbek

Wenig später duftete es aber schon nach leckerem Schmalzgebäck wie auf dem Hamburger Dom, wo die in Fett ausgebackenen Teilchen eine der begehrtesten Leckereien sind. „Das freut mich, dass wir hier so gut ankommen. Wir haben es alle gerade nicht leicht und dürfen uns ruhig auch mal was gönnen“, meint Mona Rasch.

Auf dem Dom war ihr Schmalzgebäck zwar noch nie zu haben, dafür aber nun in Schwarzenbek. Dass sich die Leute so sehr nach einem Stückchen Normalität sehnen, hat Mona Rasch wohl nicht geahnt. Ruckzuck waren die ersten Mutzen, Apfel-, Kirsch-, und Eierlikörtaschen verkauft und die Auslage fast geräumt.

Kein Verzehr an der Verkaufsbude erlaubt

Auch Marzipantaschen und Berliner gingen weg wie warme Semmeln. Doch schon schüttete die Bäckerin die nächste Ladung Teigstückchen in das heiße Fett. Kurze Zeit später kamen die Mutzen in die Tüte, wurden mit Puderzucker bestreut, einen Spieß zum bequemeren Verspeisen des Schmalzgebäcks gab es noch dazu.

Hineinbeißen durften die Kunden jedoch erst später, denn direkt an der Verkaufsbude ist das Essen wegen der Corona-Vorschriften nicht erlaubt.

"Raschs kleine Bäckerei" den gesamten März in Schwarzenbek

So nahmen alle Kunden das „Dom-Feeling“ eben mit nach Hause oder verspeisten die Leckereien mit reichlich Abstand zum Verkaufsstand im Gehen.

„Raschs kleine Bäckerei“ steht den ganzen März über am Hans-Koch-Ring. Täglich, außer sonntags, gibt es dort von 11 bis 19 Uhr Schmalzgebäck. Den Teig rühren die Raschs jeden Morgen frisch an. Insgesamt hat das Ehepaar fünf Verkaufswagen und beschäftigt vier Angestellte. Da Veranstaltungen fehlen stehen sie vor Supermärkten.