Schwarzenbek. Verein “Biker fahren für Kinder“ hat Senioren und einsame Menschen in Schwarzenbek, Büchen und Umgebung glücklich gemacht.
Ein Lichtblick an trüben Corona-Tagen. Während andere Weihnachten feierten, war der Verein "Biker fahren für Kinder" mit neun Mitgliedern unterwegs, um vielen Senioren und einsamen Menschen in Schwarzenbek, Büchen und umgebung „Ein Lächeln zu Weihnachten“ ins Gesicht zu zaubern. Die Aktion hatten Doris und Mikel Schmied vor fünf Jahren ins Leben gerufen. Die Biker sind seit drei Jahren dabei und fahren zu Heiligabend die Geschenke aus. Für die Motorradfahrer mit dem großen Herzen ein glanzvoller Abschluss nach einem Jahr voller Hilfsbereitschaft.
Es waren in diesem Jahr bei der Weihnachtsaktion insgesamt etwas über 100 Empfänger, davon über 70 in einer Seniorenanlage in Büchen. Weitere 30 Empfänger sind in Schwarzenbek zu Hause und einer in Lauenburg. Allerdings kommen die Biker bei der Hilfsaktion nicht mit Harley Davidson und Co., sondern mit Kombi und Anhänger. „Sonst würden wir ja nur ein Paket zur Zeit ausfahren können“, sagt der Vereinsvorsitzende Hartwig Holst schmunzelnd.
Imbissbetreiber packt Pakete für Bedürftige
Der Imbiss von Doris Schmied in Schwarzenbek ist ein Treffpunkt für viele Menschen – zumindest außerhalb der Corona-Zeit. Aktuell hat die 50-Jährige ihren Stand dienstags und donnerstags von 10 bis 14 Uhr mit Sondergenehmigung der Stadt auf dem alten Markt aufgebaut und verkauft dort Suppe, Würstchen und Kaffee außer Haus. Tische gibt es nicht.
Aber der Imbiss ist weit mehr: Denn seit mittlerweile sechs Jahren packt die Betreiberin Pakete für Bedürftige, Einsame und alte Menschen unter dem Motto „Ein Lächeln zu Weihnachten". „Die Überraschung und Dankbarkeit ist groß, wenn wir mit den Geschenken vor der Tür stehen. Es ist noch wichtiger für diese Menschen, dass jemand an sie gedacht hat, als der materielle Wert der Gaben", sagt Hartwig Holst vom BffK.
„Ich habe vor vielen Jahren gesehen, wie Bedürftige die Mülltonnen auf dem Ritter-Wulf-Platz am frühen Morgen durchsuchen, wenn wir aufbauen. Da merkt man erst, wie gut es einem selbst geht. Das war der Beginn der Aktion", sagt Doris Schmied. Die 50-Jährige betreibt mit ihrem Mann Michael „Mikel" seit 2007 den Imbiss auf dem Wochenmarkt.
Verein hat bereits mehr als 40.000 Euro gesammelt
Früher machte sie ihren Stammkunden kleine Geschenke am Imbisswagen, seit 2015 fordert sie ihre Kunden auf, Spenden für Bedürftige abzugeben und Adressen von einsamen und armen Menschen zu nennen.
„Im vergangenen Jahr haben wir 60 Einzelpersonen und Familien beschenkt. Sie wussten vorher nichts von ihrem Glück, und die Freude war groß. Treffen wir die Personen nicht an, geht die Spende an andere Bedürftige", berichtet die Imbiss-Betreiberin. Auf die Idee gekommen ist sie durch den Verein „Bergedorfer Engel", der Obdachlosen hilft.
Für die Biker war die Aktion nur eine von vielen in diesem Jahr. Kurz vor Weihnachten brachten sie eine größere Menge gespendeter Spielsachen zu Traute Dudda von der evangelischen Kirchengemeinde Lauenburg, die Geschenke für bedürftige Kinder sammelte. Seit 2016 gibt es den Verein „Biker fahren für Kinder", der bislang bereits 40.500 Euro für Kinder in Not und weitere Hilfsprojekte gesammelt hat oder sich einfach ehrenamtlich für notleidende Menschen einsetzt.