Kollow. Ein 17 Jahre altes Pferd war nachts in die Linau gestürzt. Es kam allein nicht mehr heraus. 35 Feuerwehrleute bei Rettung im Einsatz.

Alles andere als ein gewöhnlicher Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Kollow: Am Dienstagmorgen um 8.07 Uhr ging der Notruf ein, dass technische Hilfe geleistet werden müsse. Ein Pferd war in der Nacht in den Bach Linau zwischen Kollow und Hamwarde gestürzt. Als die Feuerwehrleute eintrafen, war das Pferd namens "Senior" so schwach, dass es nicht mehr von alleine aufstehen konnte.

Die Besitzer eines Reitstalls hatten bei Tagesanbruch ein hilfloses Pferd in dem Bach entdeckt und die Feuerwehr sowie Polizei alarmiert. Auch ein Tierarzt wurde zum Fundort bestellt. Der Wehrführer der Feuerwehr Kollow, Stephan Abel, beschreibt den Einsatz so: "Das alte und blinde Tier war mit sechs anderen Pferden über Nacht auf einer Koppel an der Linau, Irgendwann muss das Tier dann in den Bach gerutscht sein und kam dort dann alleine nicht mehr heraus." Insgesamt waren 35 Feuerwehrleute aus Kollow, Gülzow und Brunstorf mit sieben Fahrzeugen an der Rettung beteiligt.

Feuerwehr zieht blindes Pferd aus kleinem Bach Linau

"Das Pferd lag beim Eintreffen hilflos in der Linau. Mehrere Kameraden stiegen in das kalte Wasser und versuchten es zum Aufstehen zu bewegen. Das Tier hatte aber keine Kraft mehr", so Abel. Schließlich kam ein Schwerlastgurt zum Einsatz, welcher unter den Bauch des Tieres durchgezogen wurde, um mit vereinten Kräften daran zu ziehen. Leider erfolglos. Abel: "Um Platz zu schaffen, haben wir dann einige Sträucher abgesägt. Und Gülzows Wehrführer Andreas Dierssen hat einen Teleskopradlader von seinem Bauernhof geholt." Eine gute Entscheidung, denn damit ging es ganz schnell: An der Palettengabel des Radladers wurden Bandschlingen angeschlagen und das Tier vorsichtig angehoben und auf der Weide abgelegt. Der Tierarzt kümmerte sich um das gerettete Pferd.

Gegen 11.30 Uhr bekam Kollows Wehrführer dann die positive Nachricht per Telefon: Dem alten und blinden Pferd geht es soweit gut, es steht wieder in seiner Box. "Das war schon ein ganz besonderer Einsatz, eine Tierrettung dieser Größenordnung hatten wir bisher noch nicht", so Abel.