Elmenhorst. Das alte Gebäude ist marode und bietet zu wenig Platz. Der Kreis hat die Mittel für einen modernen Neubau genehmigt.
Der Kreisfeuerwehrverband mit Sitz in Elmenhorst bekommt einen Neubau. Geplant ist, den eingeschossigen Altbautrakt mit Verwaltung, Schulungsräumen und Fahrzeughallen abzureißen und durch einen modernen zweigeschossigen Neubau zu ersetzen.
Der Haupt- und Innenausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg hat den Antrag auf einen Teilneubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Wenn der Kreistag heute den Beschluss bestätigt, können die Detailplanungen für das rund 14-Millionen-Großprojekt beginnen.
Kreisfeuerwehrverbande braucht dringend Neubau
Grund für den Neubau sind gravierende Mängel im Altbestand wie undichte Fenster, renovierungsbedürftige Sanitäranlagen und Raumnot, die bei einer Begehung durch die Hanseatische Feuerwehrunfallkasse vor zwei Jahren festgestellt und dokumentiert worden sind. Vor allem aber fehlt es an ausreichend Hallenstellflächen für die immer größer werdenden Einsatzfahrzeuge.
Schnell stand für den Kreis fest: Sanierung und Erweiterung des Altbestands sind unwirtschaftlich – Abriss und Neubau notwendig. Der Kreis ist Eigentümer der Liegenschaften am Lankener Weg in Elmenhorst. Er hat die überörtlichen Aufgaben zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes und der Technischen Hilfe an den Kreisfeuerwehrverband übertragen, der in den Räumlichkeiten seine Geschäftsstelle hat.
Zentrale ist am Limit angekommen
„Das Gebäude, das durch den Neubau ersetzt werden soll, ist bereits zum Teil im Jahr 1953 gebaut worden“, erläutert Geschäftsführer Sven Minge. Der älteste Teil wurde anfangs als Dorfschule genutzt, später nach dem Einzug des Kreisfeuerwehrverbands wurde der Altbau bis zum Jahr 1987 für die jeweiligen Bedarfe nach und nach erweitert. Heute sind in dem Gebäudekomplex die Geschäftsräume des Verbandes, die Fahrzeughallen, der Speisesaal sowie der Löschzug- Gefahrgut (LZ-G) und die Technische Einsatzleitung (TEL) untergebracht.
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Da sowohl die Größe der Einsatz- und Ausbildungsfahrzeuge als auch ihre Anzahl wächst, sind die Hallen an ihrem Limit angekommen, wie Kreiswehrführer Sven Stonies den Neubau begründet. Darüber hinaus würden Außenstellplätze für Hänger und Pkw sowie Lehrsäle benötigt, da bis zu 120 Feuerwehrkameraden – außerhalb von Corona-Zeiten – jedes Wochenende an Lehrgängen und Weiterbildungen teilnehmen. Ebenfalls befinden sich Einheiten des Katastrophenschutzes und die Digitalfunkservicestelle des Kreises auf dem Gelände.
KFV und Kreis haben einen Bedarf von 4200 Quadratmetern ermittelt
Erhebungen vom Kreisfeuerwehrverband und dem Kreis Herzogtum Lauenburg haben einen Flächenbedarf von rund 4200 Quadratmetern ermittelt, das sind 2400 Quadratmeter mehr als jetzt zur Verfügung stehen. Da ein Ankauf von Ackerflächen rundherum zu voraussichtlich langwierigen Verfahren führen würde, wie Minge sagt, hat sich der Kreis für den Abriss des Altbestands und den Bau eines zweigeschossigen modernen Zweckgebäudes entschieden.
„Wir brauchen eine schnelle Lösung, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein“, sagt Stonies. Wenn der Kreistag heute den Beschluss des Haupt- und Innenausschusses bestätigt, wird eine Lenkungsgruppe mit allen Beteiligten, dem Kreis, Fachdiensten und dem Kreisfeuerwehrverband gebildet, die die konkreten Planungen anstoßen soll. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 14 Millionen Euro. Baustart ist für 2023 anvisiert. „Wir freuen uns sehr auf die neuen Räumlichkeiten, insbesondere für die Kameradinnen und Kameraden, aber auch für uns als Kreisfeuerwehrverband“, sind sich Sven Minge und Sven Stonies einig.