Elmenhorst/Lanken. Weil die Kosten steigen, erhöht die AWSH die Gebühren für Rest- und Biomüll im Herzogtum Lauenburg. Was auf die Haushalte zukommt.

Von Januar an sollen die Bewohner des Herzogtums Lauenburg mehr für die Müllabfuhr zahlen. Da die Kosten für die Entsorgung insgesamt steigen, will die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) die Entgelte für Rest- und Bioabfall erhöhen. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt steigt die jährliche Belastung damit um 18 Prozent.

Die erhöhten Kosten haben verschiedene Gründe, wie AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke erläutert. „Wir werden ab Januar mit einem neuen Subunternehmen arbeiten, der Firma Damm aus Mölln, die künftig den Rest- und Biomüll abholt. Dadurch steigen die Kosten für Logistik an“, sagt er.

Der Müll und die Kosten: Niedrigere Erlöse auf dem Rohstoffmarkt

Unter anderem weil mehr Personal und auch mehr Fahrzeuge eingesetzt würden. Darüber hinaus sei auch die allgemeine wirtschaftliche Lage für die Anhebung der Gebühren verantwortlich, die zu niedrigeren Erlösen auf dem Rohstoffmarkt geführt hat.

Konkret bedeutet die Kostensteigerung für eine dreiköpfige Musterfamilie mit einer 60-Liter-Restmülltonne und einer 80-Liter-Biomülltonne, die beide im 14-tägigen Rhythmus geleert werden, sowie einem 240 Liter fassenden Behälter für Altpapier eine Erhöhung um knapp 22 Euro pro Jahr. Statt 121,08 müssen ab Januar 143,04 Euro gezahlt werden.

In den Jahresgebühren enthalten ist auch Abholung von Sperrmüll

Die Jahresgebühr setzt sich aus Einzelpositionen wie dem personenbezogenen Grundentgelt, dem grundstücksbezogenen Grundentgelt und den Gebühren für die einzelnen Behälter zusammen, die je nach Größe und Abfuhrrhythmus berechnet werden.

„Pro Person, die im Haushalt gemeldet ist, wird ein monatlicher Grundbetrag fällig, ebenso für das Grundstück“, erläutert Stötefalke. Er weist zugleich darauf hin, dass in den Jahresgebühren unter anderem die Abholung des Sperrmülls sowie die teils kostenlose Abgabe von Material auf den Recyclinghöfen im Kreis enthalten seien.

Eine vierköpfige Familie zahlt knapp 25 Euro mehr im Jahr

Auch wenn die Verteuerung erst einmal viel klinge – beim Vergleich mit benachbarten Kreisen zeige sich, dass die Gebühren im Herzogtum trotz der Steigerung noch moderat ausfallen, sagt Stötefalke. In Hamburg müsse ein vergleichbarer Drei-Personen-Haushalt rund 193 Euro zahlen, in Segeberg sind es 225 Euro, der Zweckverband Ostholstein nimmt 169 Euro.

Sind es vier Personen im Haushalt, zahlt die Familie für eine 80-Liter-Restmülltonne (zweiwöchige Leerung), 120 Liter Biomüll (zweiwöchige Leerung) und 240 Liter Altpapier ab Januar 177,12 statt 152,76, was Mehrkosten von 24,36 Euro entspricht. Sparmöglichkeiten seien aber oftmals gegeben, wie Stötefalke vorrechnet.

Einsparpotenziale sind vorhanden

„Durch konsequente Mülltrennung mithilfe der Bio- und der Wertstofftonne benötigen viele Haushalte nicht mehr die bisherige Behältergröße für Restmüll. Gespart werden kann zum Beispiel, indem man eine 80-Liter-Tonne gegen einen 40-Liter-Behälter eintauscht oder die Leerung in einen vierwöchigen Rhythmus ändert“, erläutert er.

Ein Vier-Personen-Haushalt spart mehr als 60 Euro im Jahr, wenn er seine graue 80-Liter-Tonne nur einmal alle vier Wochen leeren lässt. Die Kosten dafür liegen 2021 bei jährlich 116,88 (2020: 94,56 Euro). Wird die 80-Liter-Tonne gegen eine 40-Liter-Tonne bei zweiwöchiger Leerung getauscht, beträgt die Einsparung knapp 54 Euro pro Jahr.

Kreistag muss Erhöhung erst beschließen

Im Kreis Stormarn, für den die AWSH ebenfalls zuständig ist, liegen die Gebühren unter denen im Kreis Herzogtum Lauenburg. Nach der ab Januar geltenden Tarifordnung zahlt ein Drei-Personen-Haushalt mit einer 60-Liter-Restmülltonne, 80 Liter Bio und 240 Liter Altpapier dort bei zweiwöchiger Leerung 118,20 Euro statt 97,32 Euro im Jahr 2020. Ein vier-Personen-Haushalt kommt bei einer zweiwöchigen Leerung der 80-Liter-Restmülltonne auf 148,44 (2020: 126,60 Euro), bei einer vierwöchigen Leerung sind es nur 102,48 Euro.

Dass die Kosten im Lauenburgischen insgesamt höher liegen, hänge mit der ländlichen Struktur des Kreises zusammen, wie Stötefalke erklärt. „Die Touren müssen anders geplant und kalkuliert werden.“ Generell seien mehr Personal und Fahrzeuge im Einsatz.

Am kommenden Donnerstag, 3. Dezember, berät der Kreistag des Herzogtum Lauenburgs bei seiner Sitzung ab 16 Uhr in der Kreisfeuerwehzentrale über die neuen Entgelte der AWSH.