Schwarzenbek. Der Wochenmarkt in Schwarzenbek ist in Zeiten der Pandemie-Beschränkungen Einkaufsmöglichkeit und Treffpunkt zugleich. Ein Ortstermin.
Der Wochenmarkt auf dem Ritter-Wulf-Platz ist eine Oase in Zeiten von Corona: Trotz Maske bekommen die Besucher frische Luft, begegnen Bekannten und Freunden, genießen nette, kurze Gespräche und den Gedankenaustausch – eine willkommene Abwechslung in Zeiten der abgesagten Treffen in Familien, Gruppen und Vereinen. Nebenbei wird dazu der Einkauf erledigt.
An 15 Ständen gibt es Leckeres für den Mittagstisch, Praktisches für den Haushalt, Accessoires, Schönes für das Zuhause und Vitamine für das Immunsystem: Fisch, frisches Fleisch, Käse, Obst, Gemüse und Blumen, manchmal auch Taschen und handgefertigte Bürsten. „Ich kenne die meisten Kunden seit vielen Jahren. Manche haben von mir als Kind immer einen Apfel geschenkt bekommen. Jetzt kommen sie mit ihren eigenen Kindern zu mir“, erzählt Obstbäuerin Kirsten Behrens aus Jork, die seit 26 Jahren auf dem Wochenmarkt in Schwarzenbek einen Stand hat: „Oft kenne ich die ganze Familiengeschichte. Die Leute möchten nicht nur kaufen, sondern auch reden. Sie fragen danach, wie es uns geht und wünschen natürlich Gesundheit.“
Mehr als 30 Vitamine und Spurenelement im Apfel
Kirsten Behrens verkauft zwölf Apfelsorten, von süß bis säuerlich, dazu Säfte und Konfitüren. Ob die speziell für Allergiker geeignete Sorte Rubinette oder der begehrte süße Wellant: Ein Apfel besteht zwar zu 85 Prozent aus Wasser, aber mehr als 30 Vitamine und Spurenelemente machen ihn so gesund. Vitamin C ist reichlich enthalten, ebenso die B-Vitamine.
Manfred Rinke aus Schwarzenbek hat seinen Rucksack vollpacken lassen. „Ich gehe extra zum Wochenmarkt, denn hier bekomme ich Obst aus der Region. Darauf lege ich großen Wert“, sagt er. So geht es auch Anne-Lena Dirks. Mit ihren beiden kleinen Mädchen machte sie Halt am Apfelstand. „Den Einkauf auf dem Markt mache ich gern mit den Kindern zusammen“, erzählt sie.
Am Blumenstand gibt es nächste Woche Adventsgestecke
An den Blumen von Hannelore Reimers aus Bleckede kommen viele Kunden nicht vorbei, ohne eine Kleinigkeit mitzunehmen. Christrosen, Azaleen, Amaryllis sind derzeit am beliebtesten. „In der nächsten Woche kommen dann die Weihnachtsgestecke an die Reihe“, kündigt die Standbetreiberin an. Wer sich schon nach dem Frühling sehnt, wird ebenfalls fündig, denn die ersten Tulpen sind schon da.
Ein paar Schritte weiter stehen die Kunden in der Warteschlange für frischen Fisch und Salate. Steffen Fähnrich aus Pritzier in Mecklenburg-Vorpommern holt den Fisch am Morgen des Markttages vom Großmarkt aus Hamburg. „Den geräucherten Fisch und viele Salate stelle ich aber selbst her“, erzählt er. Die Kunden wissen das
zu schätzen, kaufen Krabbensalat, Lachs und andere Köstlichkeiten.
DRK-Ortsverein ist auch mit einem Stand vertreten
Nebenan wiegt Liane Jammer an „Anes Käsewagen“ ihre selbsthergestellte Ware ab. „Walnuss- und Trüffelkäse sind in der kalten Jahreszeit wieder im Angebot“, sagt sie. Schnell ausverkauft ist auch ihr Joghurt in den Sorten Heidelbeere, Birne und Haselnuss, an den vielen Sorten Frischkäse mag kaum einer vorbeigehen. Besonders lecker ist der Frischkäse mit Walnüssen.
Mit Kochtöpfen und Schüsseln kommen die Kunden an den Stand des DRK-Ortsvereins Schwarzenbek und Umgebung. Zweihundert Liter Linsensuppe und einhundert Liter Kürbiseintopf haben die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ab 6 Uhr in der Früh gekocht. Bereits am Freitag schnippelten sie das Gemüse für die kräftige Mahlzeit am Wochenende. Für die Eintöpfe galt es unter anderem 50 Kilogramm Kartoffeln zu schälen, Sellerie, Zwiebeln, Porree zu zerkleinern, Speck und Kassler zu schneiden.
„Sechs bis zehn Mitglieder bereiten in unserem DRK-Haus alles vor“, berichtet der Bereitschaftsführer Phillip Holst. Wegen der Corona-Auflagen ist alles aufwendiger, denn wegen der geforderten Abstände wird mehr Platz benötigt und mehr Zeit. Doch das lohnt sich. Die Eintöpfe sind begehrt. Am kommenden Sonnabend steht „Deftiger Kartoffeleintopf“ auf dem Speiseplan. Der Verkauf beginnt um 10.30 Uhr. Eine Portion kostet 3,50 Euro. Der Erlös kommt der Arbeit des DRK zugute, beispielsweise der Jugendarbeit und der Tafel.