Schwarzenbek. Heimatbund und Geschichtsverein haben einen neuen Kalender mit historischen Bildern und Postkarten aus Schwarzenbek herausgegeben.
Flanierende Menschen auf der ungepflasterten Uhlenhorst, die Villa des Bauunternehmers Prösch kurz nach der Jahrhundertwende oder der Bahnübergang an der Compestraße vor dem Bau der Brücke: Zwölf spannende Impressionen aus dem alten Schwarzenbek zeigt der neue Kalender des Heimatbundes und Geschichtsvereins, der ab sofort in der Buchhandlung LeseZeit, Markt 3, erhältlich ist. „Der Kalender ist ein echter Klassiker, der vor allem von unseren älteren Kunden stark nachgefragt wird. Auch als Geschenk ist er gerne genommen. Die Neubürger interessieren sich leider nicht so sehr dafür. Aber für uns ist es wichtig, echte Schwarzenbek-Artikel im Sortiment zu haben“, sagt Buchhändlerin Andrea Anders-Koch.
Historisches Schwarzenbek: 60 Motive in engerer Auswahl
Seit gut 15 Jahren gibt es den Kalender des Heimatbundes und Geschichtsvereins. „Es wird schwieriger, völlig neue Motive zu finden, mit denen wir unsere treuen Fans überraschen können. Aber es ist uns erneut gelungen“, verspricht Gisela Berger, Vorsitzende des Vereins. Gemeinsam mit der Kreisarchivarin Dr. Anke Mührenberg und ihrem Stellvertreter Wolfgang Leidl hat die 69 Jahre alte Pensionärin eine Auswahl aus 60 Motiven getroffen. Zur Verfügung standen der „Jury“ ausgewählte historische Postkarten aus der Sammlung von Gunder Paulmeier sowie Fotografien von Bernd und August Wilhelm Meyer und deren Eltern. Allein Paulmeier hat 500 Postkarten, von denen er einen Teil für die Veröffentlichung im Kalender zur Verfügung stellte.
Wie so vieles bei den Aktivitäten des Heimatbundes und Geschichtsvereins war es ein Zufall, dass Gisela Berger auf Gunder Paulmeier gestoßen war. „Er sprach mich nach einem Vortrag an und zeigte mir eine Postkarte von 1923. Er wollte wissen, welches Gebäude dort zu sehen ist. Es war das Kaufhaus Kampff, an der Stelle, wo heute CML ist“, erzählt Gisela Berger. So kamen die beiden ins Gespräch – und ein Teil der Sammlung von Paulmeier in den Kalender.
Älteste Postkarten aus den 1890er-Jahren
„Postkarten sind beredte Zeugnisse der Ortsgeschichte. Die ältesten Ansichtskarten aus Schwarzenbek stammen aus den 1890er-Jahren“, erläutert die Hobby-Historikerin. Die Nachfrage nach den Postkarten war um die Jahrhundertwende und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts offenbar gewaltig. „Lokale Verleger wie Hermann Lorenz druckten die Karten. Es gab bis 1930 mindestens 500 Motive“, so Berger. Auch Bernd und sein Bruder August-Wilhlem („Auwi“) Meyer waren von der Idee, etwas für den Kalender beizutragen, begeistert.
Beide sind alteingesessene Schwarzenbeker und verfügen über umfangreiches Fotomaterial aus alten Zeiten. Unter anderem zeigt der Kalender ein Foto vom Bahnübergang an der Compestraße, der 1992 durch die Europabrücke über die Bahnlinie ersetzt wurde. „Daran erinnern sich ältere Schwarzenbeker noch gut. Es bildeten sich lange Schlangen vor den Bahnübergängen. Kaum war die Schranke offen, schloss sie sich auch schon wieder, weil so viele Züge auf der Strecke verkehrten“, erzählt Gisela Berger, die in Schwarzenbek aufgewachsen ist und bereits zahlreiche Vorträge über ihre Heimatstadt gehalten hat. In der Europastadt bietet sie auch regelmäßig Führungen an.
Exemplare können jederzeit nachgedruckt werden
Der Kalender ist in einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen. „Es können aber jederzeit weitere nachgedruckt werden, wenn die Nachfrage höher ist“, so Gisela Berger. Den Kalender gibt es in der Buchhandlung LeseZeit zum Preis von 13,95 Euro.