Schwarzenbek. CO2-neutraler Fußboden in der Kita Kirchererbse, E-Bike-Ladestation am Rathaus und neuer Zweijahresvertrag für Klimaschutzmanagerin.
Klimaschutz steht seit Langem auf der Agenda der Stadt Schwarzenbek. Los ging es noch in der Amtszeit von Frank Ruppert, der mit der umweltfreundlichen Beheizung der Schulen und Kitas rund um die Berliner Straße durch ein Blockheizkraftwerk anfing. Seine Nachfolgerin Ute Borchers-Seelig, deren Amtszeit im November endet, setzte diesen Kurs fort und brachte gemeinsam mit den Politikern das „Integrierte Klimaschutzkonzept“ auf den Weg, das von der Firma B.A.U.M. Consult entwickelt wurde. Ein Jahr später stellte die Stadt die Klimaschutzbeauftragte Kirstin Boltz ein.
„Wir haben ehrgeizige Ziele im Bereich des Klimaschutzes und wir sind auf einem guten Weg“, bilanzierte die Bürgermeisterin jetzt bei der Übergabe einer neuen E-Bike-Ladestation, die die Stadt bei einer an Kommunen im nördlichsten Bundesland adressierten Verlosung der Schleswig-Holstein Netz AG gewonnen hat. „Schwarzenbek ist die einzige Stadt im Kreis, die so eine Station bekommen hat. Die beiden anderen gingen in den Norden des Landes“, sagte Petra Lüning, Kommunalmanagerin der SH Netz, bei der Übergabe vor dem Rathaus.
Neuer Fahrradständer hat vier Steckdosen
Das Verwaltungsgebäude ist auch der Standort für den Fahrradständer, der über vier Steckdosen verfügt, an denen E-Bike-Fahrer ihre Zweiräder kostenlos rund um die Uhr aufladen können. „Das ist ein weiterer Baustein in unserem Mobilitätskonzept. Wir haben bereits vier E-Bike-Ladestationen am Bahnhof und sieben Ladesäulen für E-Mobile im Stadtgebiet. Es sollen noch mehr werden“, kündigt
die Klimaschutzbeauftragte Kirstin Boltz an.
Nach dem Klimaschutzkonzept will die Stadt bis 2030 unter anderem 33 Prozent weniger Kohlendioxid produzieren als im Basisjahr 1990. Um das zu erreichen, setzt Boltz, deren Vertrag gerade um zwei Jahre bis 2022 verlängert wurde, auf ein intelligentes Mobilitätskonzept, Wärmedämmung und einen höheren Einsatz von regenerativen Energien. Die neue E-Bike-Ladestation ist ein Baustein dazu. „Wir werden weitere solche Stationen einrichten, um das Radfahren für Pendler attraktiver zu machen. Standorte können aber auch vor weiterführenden Schulen sein, damit ältere Schüler, die von außerhalb aus umliegenden Dörfern kommen, das E-Bike statt des Autos nutzen“, regte die Bürgermeisterin an.
Umweltzertifikat für Fußbodenbelag in neuer Kita
Zum Konzept gehört es, dass die Stadt Vorbildfunktion übernimmt. Das ist nicht nur beim Ausbau der Ladestruktur für E-Mobilität der Fall, auch beim ökologischen Bauen will die Stadt Maßstäbe setzen. So gab es jetzt beispielsweise ein Umweltzertifikat für den Fußbodenbelag in der neu gebauten Kita Kichererbse an der Buschkoppel. „Wir haben das Monopol für das Material, dass wir CO2-neutral herstellen. Das Kautschuk ist umweltfreundlich, langlebig und für das bei der Produktion und dem Transport entstehende Kohlendioxid schaffen wir einen Ausgleich, indem wir unter anderem Bäume pflanzen“, erläuterte Björn Bernitt, Bezirksleiter der Firma nora systems, die den Bodenbelag produziert und verlegt hat.
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„Wir sind sehr zufrieden damit. Das Material ist strapazierfähig und es gibt keine Laufspuren. Um so besser, dass es auch noch umweltfreundlich ist“, sagte Kita-Leiterin Nadine Kundrus.
Schwarzenbek will Klimaziele bis 2030 erreichen
Bis zum Erreichen der Klimaziele der Stadt im Jahr 2030 ist es trotz aller Bemühungen noch ein weiter Weg. Im nächsten Schritt will Kirstin Boltz ein Mobilitätskonzept entwickeln, bei dem der öffentliche Nahverkehr gestärkt und der Wandel zur E-Mobilität durch eine bessere Ladeinfrastruktur gestärkt werden soll. In der politischen Diskussion ist aktuell auch die mögliche Einführung einer Stadtbuslinie.
Um für umweltfreundliche Verkehrsmittel zu werben, hat sich die Klimabeauftragte auch dafür eingesetzt, dass Schwarzenbek am Stadtradeln teilnimmt. Am Donnerstagabend wurde die zweite Auflage der Aktion abgeschlossen.