Schwarzenbek. Bei einem Unfall zwischen Kollow und Schwarzenbek ist eine 23-Jährige ums Leben gekommen. Der Fahrer (19) des BMW hatte die Kontrolle verloren.

Tragischer Unfall in der Nacht zum gestrigen Donnerstag: Ein BMW 325 Coupé kam zwischen Schwarzenbek und Kollow von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Obwohl die Unfallzeugen nicht nur sofort Rettungsdienst und Polizei alarmierten, sondern auch sofort mit der Reanimation der Beifahrerin begannen, verstarb die 23-Jährige noch an der Unfallstelle. Der Unfallfahrer (19) erlitt nur leichte Verletzungen.

Sowohl die 23-Jährige als auch der 19-Jährige stammen aus Schwarzenbek. Sie waren auf dem Weg von der Europastadt in Richtung Kollow, als der BMW-Fahrer gegen 23.28 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Laut Angaben der Polizei hatte der BMW bereits den Rülauer Wald passiert. Ab Höhe Genesungsheim folgen im Verlauf der Landesstraße 219 dann mehrere leichte Verschwenkungen nach links und rechts um ein Gebäude-Ensemble herum. Während der Fahrer die erste Rechtskurve noch meisterte, wurde ihm die Linkskurve im Bereich der Abzweigung zum Stall Hubertus zum Verhängnis.

50 Meter lange Bremsspur auf dem Asphalt

Der 19-Jährige verlor die Kontrolle über sein Auto, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und geriet ins Schleudern. Der Fahrer versuchte dann offenbar noch, den mit etwa 200 PS motorisierten Wagen wieder abzufangen: Vom Abzweiger bis zum kombinierten Fuß- und Radweg auf der linken Seite zieht sich eine etwa 50 Meter lange Bremsspur quer über beide Fahrbahnen, die jedoch am Kantstein endet. Wenige Meter dahinter prallte das BMW Coupé mit der Beifahrerseite gegen einen Baumstamm, wurde von dort zurück auf die L 219 geschleudert, wo der Wagen schließlich entgegengesetzt der Fahrtrichtung zum Stehen kam.

Während der 19-Jährige beim Unfall nur leicht verletzt wurde, endete die Fahrt für die 23-jährige Beifahrerin tödlich. Sie wurde offenbar durch den Aufprall am Baum so schwer verletzt, dass sie trotz der von den Ersthelfern eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort starb. Gegen 23.33 Uhr waren die Feuerwehrleute aus Kollow ausgerückt, die sowohl den Fahrer betreuten als auch die bereits begonnene Reanimation fortsetzten. Schnell kamen noch Sanitäter sowie ein Notarzt hinzu, die versuchten, den Zustand der jungen Frau mit Infusionen und Medikamenten zu stabilieren. „Leider konnten auch diese die Reanimation nicht erfolgreich beenden“, bedauert der Einsatzleiter, Kollows Wehrführer Stephan Abel.

Der 19-jährige Fahrer wurde dann mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Angehörige der beiden Unfallopfer, die zur Unfallstelle geeilt waren, wurden von einem zur Hilfe gerufenen Notfallseelsorger betreut. „Das ist ein tragischer Einsatz der auch an meinen Beamten nicht spurlos vorbei gegangen ist“, so Schwarzenbeks Polizeichef Jens Stamer.

Polizei geht von „nicht angepasster Geschwindigkeit“ aus

Zur Ermittlung der Unfallursache wurde in Rücksprache mit der Lübecker Staatsanwaltschaft ein Gutachter der Dekra hinzugezogen. An der Unfallstelle gilt Tempo 70. Aktuell geht die Polizei davon aus, dass der 19-Jährige auf Grund seiner nicht angepassten Geschwindigkeit die Kontrolle über den BMW verloren hat. Feuerwehrleute aus Kollow und Schwarzenbek leuchteten die Unfallstelle aus. Für die Untersuchung und die Aufräumarbeiten war die Landesstraße bis gegen 3.30 Uhr am Donnerstagmorgen gesperrt. Der Gesamtschaden wird auf etwa 11.000 Euro geschätzt.