Hohnstorf/Schwarzenbek. Weil sie alle Touren rund um Schwarzenbek kennen, starten die Radwanderer immer öfter im Umland zu Touren.

Es ist kurz vor 11 Uhr am Sonntagvormittag. Der Parkplatz vor der Sparkassenfiliale im niedersächsischen Hohnstorf ist leer, wären da nicht die fünf Autos mit Fahrradträgern am Heck. Den Parkplatz vor dem Geldinstitut hat Tourenleiter Dieter Beth als Treffpunkt für die Radsportler des TSV Schwarzenbek auserkoren: Von hier startet die zehnköpfige Gruppe, fast alle mittlerweile mit E-Bikes ausgestattet, zur 45 Kilometer langen Tour über Echem, Lüdersburg und Wendhausen nach Brietlingen. Dort ist eine Pause an der Eisdiele vorgesehen, bevor es über Barum zurück an die Elbe geht.

Zum Eisessen von Hohnstorf nach Brietlingen

„Uns hat eine Bekannte, die Verwandte in Wendhausen hat, diese Tour empfohlen“, sagt Beth, der in Dalldorf lebt und als Einziger mit seiner Ehefrau ohne Auto zum Treffpunkt gekommen ist: „Das sind ja nur zehn Kilometer“, sagt der Rentner und lächelt. Die Tour ist er mit den TSV-Radlern vor Jahren schon einmal gefahren, hat sie jetzt erneut für das Tourenprogramm angeboten. „Wir sind die Strecke natürlich vorher abgefahren, um zu schauen, was sich verändert hat. Allerdings mit dem Auto“, gibt Beth zu. Zu sehr hatte es in der Vorwoche geregnet.

Radler starten mit 90 Tagen Verspätung in die Saison

„Schönwetterradler“ seien sie jedoch nicht, sagt Beth: Alle sind mit Regenbekleidung und Helmen ausgerüstet. Etwa fünf Stunden wird die Rundtour inklusive der Pause an der Eisdiele dauern. „Eine schöne Länge für eine Tagestour“, sagt Beth. Dass nur zehn Radler dabei sind, hat nichts mit mangelndem Interesse zu tun, sondern ist eine Folge der Kontakteinschränkungen durch Corona. Dem Virus ist ein Großteil der Touren zum Opfer gefallen. Auftakt sollte am 5. April sein, doch erst 90 Tage später, am Sonnabend, 4. Juli, sind die Radsportler in ihre Saison gestartet.

Unproblematisch ist hingegen das Führen der Teilnehmerliste: Weil jeder gefahrene Kilometer für das Radsportabzeichen zählt, ist das Eintragen in die Teilnehmerliste geübte Praxis. Neben einem Mindestabstand beim Fahren von 1,5 Metern gehört auch eine Maske für eventuelle Stopps zu den Regeln, die sich die Radsportler selber gegeben haben. Dazu gehört auch die selbstauferlegte Beschränkungen auf zehn Teilnehmer pro Gruppe. Melden sich mehr Teilnehmer an, kann die Gruppe geteilt werden – dafür ist dann aber ein zweiter Tourenleiter erforderlich.

25 Touren bis zum Abradeln im Oktober geplant

Bis zum Abradeln am 10. und 11. Oktober sind in diesem Jahr 25 Ausfahrten an den Wochenenden geplant, von denen 15 in Schwarzenbek am alten Markt starten. Weil die Radsportler die Umgebung der Europastadt gut kennen, stehen auch zehn Touren auf dem Programm, die außerhalb starten. Am Sonnabend, 18. Juli, ist um 14 Uhr der Parkplatz an der Geesthachter Schleuse der Treffpunkt, von wo es nach Bardowick geht. Am Sonntag, 19. Juli, treffen sich die Teilnehmer am S-Bahnhof in Bergedorf und radeln zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Sowohl Mitglieder der Radwanderabteilung als auch interessierte Nichtmitglieder müssen sich vorab für jede Tour anmelden. Anmeldeschluss ist jeweils am Donnerstagabend. Weitere Infos auf www.rad sport-schwarzenbek.de.