Schwarzenbek. Mit fünf Filmen und Vorstellungen an vier Tagen öffnet Kino Grimm nach der Corona-Zwangspause wieder seine Türen. Los geht es am 2. Juli.

Nachdem das Kleine Theater Schillerstraße in Geesthacht bereits seit dem Himmelfahrtstag, 21. Mai, sein Kino wieder geöffnet hat, zieht jetzt auch Kinobetreiber Frank Grimm in Schwarzenbek nach. Am 2. Juli soll es losgehen, allerdings – genau wie in Geesthacht – unter strengen Hygieneauflagen. Eigentlich wollte der Betreiber bereits am 28. Mai wieder öffnen. Dann fehlten jedoch Desinfektionsmittel und Spender zur Umsetzung des Hygienekonzepts.

Postbote bringt dringend benötigtes Desinfektionsmittel

Wenige Tage vor der Wiedereröffnung steht der Eingang zum 1950 erbauten und mehrfach sanierten Kino an der Hamburger Straße 3 in Schwarzenbek weit offen. Ein Postbote marschiert direkt durch die Tür – er kennt sich aus und begrüßt den Betreiber. Frank Grimm empfängt ihn mit einem Lächeln: „Jetzt trudeln langsam die letzten Produkte ein, die ich für die Umsetzung des Hygienekonzeptes bestellt habe.“

So stecken in dem Paket vor allem die lange Zeit von Grimm erwarteten Desinfektionsmittelflaschen. Ebenso lang wie auf die Desinfektionsmittel hat Grimm auf ausreichend Mund-Nase-Bedeckungen sowie rollbare Spuckschutzwände für den Tresen gewartet. „Die meisten Produkte habe ich aus China geordert. Da ging die Lieferung schneller als eine Bestellung in Deutschland aufzugeben.“

Hohe Kosten für das Hygienekonzept

Rund 1500 Euro aus dem Etat des Lichtspielhauses flossen in den vergangenen Wochen in diverse coronabedingte Anschaffungen. Einnahmen hatte Grimm in dieser Zeit praktisch nicht. Die Schwarzenbeker unterstützten ihn mit einer Spende in Höhe von 1500 Euro und sie kauften Kinogutscheine.

Zunächst möchte Grimm nur von donnerstags bis sonntags öffnen. „Dann schaue ich, wie das Angebot wahrgenommen wird und kann darauf flexibel reagieren“, so der Schwarzenbeker. Es werde zeitlich versetzte Vorstellungen geben. Zum Beispiel eine um 15 Uhr und eine weitere um 16 Uhr. So soll vermieden werden, dass sich viele Kinobesucher auf einmal treffen. Möglich wäre auch ein Einbahnstraßensystem. „Ich könnte die Notausgänge nach der Vorstellung öffnen. Mal sehen, da bin ich mir noch nicht sicher“, sagt Grimm.

Besucher müssen ihre Daten angeben

Fest steht hingegen, dass die Gäste für einen Kinobesuch ein Datenblatt ausfüllen müssen. „Entweder sie laden es von unserer Homepage herunter und füllen es schon vorab aus, oder sie machen es hier vor Ort“, erklärt Grimm. Im Eingangsbereich und im Foyer stehen mehrere Desinfektionsmittelständer bereit. Einer davon sogar direkt neben einem lebensgroßen „Star-Trooper“. „Wir sind ja hier im Kino“, scherzt der Schwarzenbeker.

In den Kinosälen werden einige Sitze abgeklebt. Schließlich müssen die Mindestabstände eingehalten werden. Und wer auf Toilette gehen oder sich Popcorn kaufen will, muss eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. „Daran sind die Menschen ja mittlerweile gewöhnt“, so Grimm. Während des Films darf die Alltagsmaske indessen abgenommen werden.

Neuerscheinungen gibt es nicht

Auch die Beschaffung von Filmen war nicht gerade einfach. „Neuerscheinungen gibt es ja keine“, merkt Grimm an. Für die nächsten Wochen habe er aber folgende Filme im Angebot: „Gretel und Hänsel“, „Into the Beat – Dein Herz tanzt“, „Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau“, „Takeover – Voll Vertauscht“ und „Tenet.“ Welches Programm im August gezeigt werden, stehe derzeit noch nicht fest.

Während Grimm noch Erfahrungen sammelt, ist Meike Peemöller vom Kleine Theater Schillerstraße in Geesthacht einen Schritt weiter. „Wir haben seit Himmelfahrt geöffnet, es kommen zehn bis 15 Besucher pro Vorstellung. Früher waren es 100. Wir müssen halt durchhalten. Bislang haben wir vier Tage die Woche geöffnet. Ab sofort öffnen wir jeden Tag, weil viele Familien diesen Sommer nicht verreisen“, sagt die Geschäftsführerin. Für die kommenden Wochen hofft sie auf einige neue Filme.