Elmenhorst/Schwarzenbek. Die ehrenamtlichen Retter in den 128 freiwilligen Feuerwehren des Kreises dürfen bald wieder schrittweise mit Übungen anfangen.

Die Landesregierung und der Landesfeuerwehrverband (LFV) haben entschieden: Voraussichtlich kann der Ausbildungs- und Übungsbetrieb für die 1340 Feuerwehren in Schleswig-Holstein am 5. Juni wieder aufgenommen werden. Dafür wird es ein vierstufiges Verfahren zur Rückkehr in den normalen Dienstbetrieb geben. Auch der Kreisfeuerwehrverband (KFV), der das Lehrgangs- und Ausbildungszentrum sowie die Feuerwehrtechnische Zentrale in Elmenhorst betreibt und dem 128 ehrenamtliche Feuerwehren und zwei Werksfeuerwehren angehören, bereitet sich darauf vor.

Zu Beginn darf maximal inGruppenstärke geübt werden

Im Eingangsbereich der Geschäftsstelle des KFV am Lankener Weg 26 steht ein Desinfektionsmittel-Spender, an der Anmeldung hängt ein Hinweisschild zur Abstandsregelung. Auch hier ist Vorsicht angesagt, die Coronaregeln müssen eingehalten werden. Geschäftsführer Sven Minge ist froh darüber, dass es nun einen Stufenplan vom Land gibt: „Die erste Stufe sieht vor, dass die Übungsdienste maximal in Gruppenstärke wieder stattfinden dürfen.“

Dabei sei es Pflicht, dass die Teilnehmer eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, den Mindestabstand nach Möglichkeit eingehalten und Hygienevorschriften beachtet werden. „Selbstverständlich werden, wie sonst auch, benutzte Geräte gereinigt und nun sogar desinfiziert“, so Minge. Er setzt darauf, dass die Entwicklung der Pandemie weitere Lockerungen zulässt.

Stufenweise Steigerung der Teilnehmerzahl

„In Stufe Zwei sollen beispielsweise auch wieder Übungen in maximal zwei Gruppen möglich sein.“ Und was ist mit den jungen Feuerwehrmitgliedern? „Die müssen sich noch etwas gedulden“, sagt Minge. Zunächst ist es vorgesehen, dass die Jugendfeuerwehren Tätigkeiten außerhalb der Feuerwehrhäuser wahrnehmen. „Der reguläre Dienst soll vermutlich nach den Sommerferien starten.“

Wichtige Ausbildungsangebote auf Kreisebene starten vermutlich zum 1. Juli. In der Feuerwehrtechnischen Zentrale wird derzeit noch geprüft, welche Lehrgänge unter Berücksichtigung des Hygienekonzeptes umsetzbar sind.

Doch die endgültige Entscheidung über Aufnahmen und Ausgestaltung des Dienstbetriebes der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Herzogtum Lauenburg, liegt letztendlich beim Träger und der Feuerwehr selbst. „Der Bürgermeister und der Wehrführer müssen sich also abstimmen“, erklärt KFV-Geschäftsführer Minge.

Jede Feuerwehr entscheidet selbst über Ausgestaltung des Dienstes

Die Feuerwehr Schwarzenbek mit rund Hundert ehrenamtlichen Rettern arbeitet gerade daran, ein Konzept für die Umsetzung der Richtlinien des LFV und der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse zu entwickeln. Wehrführer Jan Piossek sagt: „Den Dienstbetrieb werden wir dann voraussichtliche ab Mitte Juni wieder aufnehmen.“ Absolute Priorität habe natürlich, dass die Einsatzbereitschaft erhalten bleibe. „Um dies zu gewährleisten, ist auch die Aus- und Fortbildung der Kameraden wichtig. Daher schulen wir aktuell unsere Einsatzkräfte durch eigene Lehrvideos und sind dabei, Onlinedienste zu erstellen“, so Piossek.

Doch was heißt das genau? Piossek: „Wir haben mittlerweile vier Lehrvideos selbst gedreht, die nun für unsere Kameraden zum Download bereit stehen. Dabei geht es zum Beispiel um das Thema Gerätekunde.“ Die Idee für Lehrvideos gab es schon länger, die Coronakrise beschleunigte nun die Umsetzung. Zudem bietet Schwarzenbeks Feuerwehr Onlineschulungen an.

FF Schwarzenbek bietet Lehrvideos und Onlineschulungen

„Unsere Gruppenführer wurden dafür ausgebildet und fungieren als Moderatoren“, sagt Piossek. Per Videostream werden gemeinsam verschiedene Szenarien durchgesprochen. „Der Moderator zeigt beispielsweise Bilder eines Zimmerbrandes und die Teilnehmer müssen dann Fragen beantworten. Etwa, wie sie in der Situation nun vorgehen würden.“ Die Führungskräfte aus Schwarzenbek haben sich während der Zeit des Lock-Downs durch Taktikübungen in digitaler Form weitergebildet.

Für die Jugendfeuerwehr ist noch eine etwas längere Wartezeit vorgesehen. „Auch hier erarbeiten wir gerade ein Konzept“, sagt Piossek. Der Nachwuchs wird frühestens nach den Sommerferien wieder starten und sich an der zu dem Zeitpunkt geltenden Stufe orientieren.