Schwarzenbek. Die Aral-Open in Schwarzenbek müssen vermutlich entfallen. Eventuell kann es ein Konzert zum 20. Geburtstag geben. Alle Details dazu.
Mit „Krach am Bach“ fing zur Einweihung des Stadtparks alles an. Das war 1999. Damals spielten die Crazy Crackers aus Reinbek vor 500 Zuschauern. Ein Jahr später wurde daraus ein regelmäßiges Kulturevent. Unter der Brücke im Stadtpark spielten im Sommer des Jahres 2000 sechs Bands. Ein Jahr später wurde Aral der Hauptsponsor der Open-Air-Konzerte, ist seitdem Namensgeber. Eigentlich sollte in diesem Jahr zum Ende der Konzertreihe groß unter der Brücke der 20. Geburtstag gefeiert werden.
„Wir stehen in den Startlöchern und hoffen immer noch, dass wir den Schwarzenbekern in diesem Sommer zumindest noch einige kulturelle Höhepunkte bieten können. Möglicherweise können wir ja wenigstens im September eine Geburtstagsparty feiern“, sagt Michael Nowak. Er organisiert die Konzertreihe seit vielen Jahren gemeinsam mit den Sponsoren. Dieses Jahr sind Brinkmeier & Liebelt Immobilien, Edeka Kratzmann, die Schlosserei Drewes, das Bauunternehmen Günter Studt, der Schifffahrtsbetrieb Reich, die Kanzlei Weber, Kahl, Schaumann sowie Namensgeber Aral dabei.
Über Online-Konzerte, wie sie auch unsere Zeitung ausrichtet, um Künstler zu unterstützen, haben die Aral-Open-Macher wegen der Verbote von Großveranstaltungen auch nachgedacht. Nowack: „Wir haben diese Idee schnell wieder verworfen. Das widerspricht dem Gest der Konzertreihe. Es geht darum, gemeinsam Spaß zu haben und sich zu begegnen. Das kann ein Konzert im Internet nicht ersetzen.“
Online-Konzerte sind kein Ersatz für Liveauftritte
Nach den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln wegen der Corona-Krise sind Konzerte der Aral-Open-Reihe undenkbar. Was nach dem 31. August passiert – bis dahin gilt die Regel, dass Großveranstaltungen mit mehr als Tausend Personen untersagt sind – ist völlig offen. „Dafür bräuchte man eine Glaskugel, um in die Zukunft zu schauen. Und die habe ich leider nicht. Aber die Aral-Open fallen mit ziemlicher Sicherheit unter die Tausend-Besucher-Regel“, sagt Karsten Steffen, Sprecher der Kreisverwaltung in Ratzeburg. Der Kreis setzt die aktuelle Rechtslage in sogenannte Allgemeinverfügungen um, in denen geregelt ist, was in der Corona-Krise erlauft ist und was verboten bleibt. Dazu zählen unter anderem auch die Regelungen für die Ausrichtung von Open-Air-Konzerten.
Der Eintritt wird nicht kassiert, der Zugang ist frei
Besucher werden während der Aral-Open zwar nicht gezählt sondern nur geschätzt. Doch dürfte die Zahl bei gutem Wetter deutlich oberhalb der Tausender-Grenze liegen. Denn zum Konzept gehört es, dass kein Eintritt kassiert wird und der Zugang frei ist. Es gibt keinerlei Absperrungen, nur seit einigen Jahren einen Sicherheitsdienst, der Schlägereien verhindern und vor allem die Einhaltung des Alkoholverbots im Stadtpark überwachen soll.
„Wir werden uns in den kommenden Wochen zusammensetzen und möglicherweise das Konzept überdenken, damit wir den Schwarzenbekern Kultur bieten können“, so Nowak. Auch bei einem Open-Air-Event müsste der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Außerdem müsste der Zugang kontrolliert werden, was ohne Einzäunung des Geländes überhaupt nicht möglich wäre. Zudem bräuchten die Veranstalter eine Liste mit den Namen, Adressen und Telefonnummern der Besucher. Ob sich diese Regelungen nach dem 31. August grundlegend ändern werden, ist zumindest mit einem großen Fragezeichen versehen.
Fallen die Aral-Open aus, gehen die Bands leer aus
Bislang gehen die Bands leer aus. Denn wenn der Gesetzgeber ein Konzert verbietet, zahlen die Veranstalter bei den Aral-Open keine Gage. Trotzdem sind die Sponsoren bislang mit 5000 Euro für Werbung und Bühnentechnik dabei. Das erste Konzert wäre am 9. Mai mit den „Move ManiaxX“ gewesen. Weitere Konzerte sind mit den „Toten Ärzten“, „Bon Scott“ und „just Big“ geplant. Zum Saisonende sollen die „Atomic Playboys“ spielen.