Schwarzenbek. Apothekerin und Landfrauen spenden Masken und Desinfektionsmittel für Pflegepersonal.
Die Selbsthilfegruppen und Treffpunkte im DRK-Zentrum an der Bismarckstraße sind geschlossen, aber die mobilen Hilfsangebote gehen weiter. Dabei sind auch die Schwarzenbeker Rotkreuzler im Krisenmodus und auf Unterstützung angewiesen. Deshalb kamen jetzt die Spenden von den Landfrauen und von Apothekerin Katrin Witzke genau richtig.
Die Landfrauen haben in den vergangenen Tagen tausend Alltagsmasken für soziale Einrichtungen genäht von denen sie 200 gestern Vormittag an das DRK übergeben haben. Bereits vor zwei Wochen hatte Franziska Laudenbach von der Nachwuchsorganisation „Junge Landfrauen“ hundert Masken an die ehrenamtlichen Helfer der Schwarzenbeker Tafel übergeben.
Pfleger verteilen Masken an ihre Patienten
Die neuen Masken sollen jetzt an Menschen verteilt werden, die von den Pflegern des DRK-Betreuungsdienstes versorgt werden, damit sie bei einer möglichen Corona-Infektion niemanden anstecken können. Das dient nicht zuletzt auch dem Schutz der Pfleger und der weiteren Klienten, die sie bei einer Tour besuchen. Das können bis zu 20 Menschen sein.
„Das Nähen der Schutzmasken ist eine tolle Aktion, die uns auch weiter zusammenschweißt. Es gibt durch die Krise mehr Achtsamkeit untereinander“, sagt Susanne Uhrbrook vom Kreislandfrauenverband. „Meine Nähmaschine ist bei der Aktion kaputtgegangen. Als Bekannte davon hörten, habe ich sofort eine andere gespendet bekommen“, berichtet Franziska Laudenbach. Den Stoff haben die Landfrauen für die Aktion ebenfalls von zahlreichen Privatpersonen und Betrieben bekommen.
Apothekerin hat Desinfektionsmittel angemischt
„Für uns sind die Spenden eine Bereicherung. Die Pflegekräfte bekommen von uns medizinische Masken und Handschuhe. Außerdem haben wir sie hinsichtlich der neuen Hygienevorschriften nachgeschult. Desinfektionsmittel war zeitweise schwer zu bekommen. Da helfen natürlich die 20 Liter Handdesinfektion, die Katrin Witzke für uns angemischt hat“, so Ellen Wiesner, stellvertretende Leiterin DRK-Betreuungsdienste.
„Wegen des Engpasses dürfen wir das als Apotheker machen. Ich verwende Alkohol, Glycerin und Wasserstoffperoxid. Diese Kombination desinfiziert und schützt die Hände vor Austrocknen“, sagt die Apothekerin, die gleich auch noch 1500 Euro für die Reparatur des Fahrzeugs der Tafel spendete.
Lauter Sprechen beim Besuch mit Maske
150 bis 160 Menschen werden täglich vom Betreuungsdienst des DRK besucht. Das Spektrum der Angebote reicht vom Wechseln von Verbänden über Körperpflege bis hin zur Medikamentengabe. Weitere Menschen sind an den Hausnotruf angeschlossen, bekommen Unterstützung im Haushalt oder werden mit Essen auf Rädern versorgt. Insgesamt kümmern sich die Betreuungsdienste um etwa 450 Menschen im Großraum Schwarzenbek.
„Das Tragen der Masken und die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften schützt unsere Klienten. Aber die Masken machen den Menschen auch Angst. Sie sehen unsere Gesichter nicht, sie erkennen keine Emotionen. Menschen, die schwerhörig sind, können auch keine Worte von den Lippen der Pfleger ablesen. Unser Personal erklärt den Klienten die Situation, spricht gegebenenfalls lauter oder schreibt auch eine Notiz, wenn die Verständigung mit Maske anders nicht funktioniert. Es hilft aber auch, dass Pfleger und Klient sich meist schon lange kennen“, so Ellen Wiesner.