Schwarzenbek. Der Bedarf an Hilfsgütern für Bedürftige ist auch in der Coronakrise groß. Deshalb öffnet die Schwarzenbeker Tafel wieder ihre Ausgabe.
Von den jungen Landfrauen gab es 100 selbst genähte Mundschutzmasken, von „Bikern fahren für Kinder“ 400 Euro für Hilfsgüter, Feinkosthersteller Großmann steuerte Salate bei, Edeka-Kratzmann Gemüse und Entertainer Andreas Ellermann spendierte 2222 Rollen Toilettenpapier: Mit einem abgespeckten Sortiment aber vielen haltbaren und frischen Lebensmitteln sowie in Zeiten der Coronakrise ebenso wichtigen Hygiene-Artikeln startet jetzt wieder die Lebensmittelausgabe der Schwarzenbeker Tafel.
Bedürftig müssen im Supermarkt einkaufen
„Wir bekommen nicht viel, aber wir wissen von unseren Kunden, dass sie dringend Hilfe brauchen. Einige müssen sich jetzt in den Supermärkten mit Lebensmitteln versorgen, obwohl sie sich das eigentlich gar nicht leisten können. Das Geld fehlt dann an anderer Stelle“, sagt Claudia Wenck. Gemeinsam mit ihren 20 ehrenamtlichen Helfern versorgt das DRK-Team von der Ausgabestelle im ehemaligen Güterbahnhof aus rund 1000 Menschen in der Region mit Lebensmitteln.
„Wir fangen am 17. April erst einmal mit einer Freitagsausgabe an. Als erste kommen die Rentner zum Zug. Dort ist der Bedarf wegen der wachsenden Altersarmut am größten“, sagt der DRK-Ortsvorsitzende Mark Lehmann. Die Generation 60-Plus kann am kommenden Freitag von 11 bis 12 Uhr Lebensmittel und Hygieneartikel in der Ausgabestelle bekommen, alle anderen Kunden werden von 13 bis 14 Uhr von den Helfern bedient.
Junge Landfrauen nähen Schutzmasken
Um sich zu schützen, bekommen alle Helfer selbst genähte Schutzmasken von den jungen Landfrauen. Gut ein Dutzend Mitglieder der Nachwuchsorganisation der Landfrauen haben in den vergangenen Tagen 100 Masken für die Tafel-Helfer genäht. Die übergab Franziska Laudenbach aus Duvensee jetzt an Claudia Wenck und ihren Stellvertreter Martin Lenz. „Wir haben über den DRK-Geschäftsführer Stefan Fehrmann gehört, dass die Tafel wieder öffnen will und keine Schutzmasken hat. Deshalb haben wir uns mit einem guten Dutzende Mitgliedern aus dem gesamten Kreisgebiet an die Nähmaschinen gesetzt und innerhalb weniger Tage 300 Masken genäht. 100 gehen an die Tafel, 200 an den Sozialdienst für die mobile Seniorenbetreuung“, sagt Franziska Laudenbach.
„Für uns ist das eine große Hilfe. Gerade im Bereich der Tafel sind viele unserer Ehrenamtlichen älter und gehören der Risikogruppe an. Da ist so ein Schutz wichtig“, sagt Mark Lehmann.
Erste Ausgabe am 17. April
Der Freitagstermin soll auch in den kommenden Wochen aufrecht erhalten werden. Wegen der Coronakrise hatte die Tafel ihren Betrieb vorerst am 20. März eingestellt. Gründe dafür waren ausbleibende Spenden wie auch der Schutz der ehrenamtlichen Helfer.
Auch jetzt sind die Spenden noch knapp. Haltbare Lebensmittel wurden von vielen Menschen bei Hamsterkäufen „gebunkert“. Allerdings bekommt die Tafel jetzt wieder frisches Gemüse, dass in den Märkten nicht verkauft wurde. Bei der Beschaffung von Lebensmitteln kooperieren die Tafeln in der Region. Für den ersten Ausgabetermin nach der vorübergehenden Schließung haben die Helfer aus Schwarzenbek auch Waren von der Tafel in Ratzeburg bekommen, die weiterhin ihren Betrieb aufrecht erhalten hatte. Aber auch dort wird es schwieriger. Die Helfer müssen immer weitere Strecken fahren, um Lebensmittel und andere Hilfsgüter zu bekommen. Wer die Schwarzenbeker Tafel unterstützen möchte, erreicht Claudia Wenck unter 0157/ 50 36 86 43.