Schwarzenbek. Eine der letzten Brachflächen im Gewerbegebiet Lupuspark wird jetzt bebaut. Neu hinzu kommen die Firmen HSM-Heizungsbau und Suatec.

Eine der letzten Brachflächen im Gewerbegebiet Lupuspark wird jetzt bebaut. Ganz im Osten der Europastadt errichten am Hans-Koch-Ring die Firmen HSM-Heizungsbau und Suatec neue Betriebsgebäude. Die Fläche parallel zur künftigen Umgehungsstraße zwischen den sogenannten Quadra-Häusern und dem Gewerbeweg war zuletzt als Abstellplatz für Busse genutzt worden.

Die Firma HSM-Heizungsbau ist schon jetzt in dem Gebiet ansässig und nutzt schräg gegenüber ein altes Gebäude, das noch aus der Zeit des Bundesgrenzschutzes stammt. „Die alte Halle stand weitgehend leer. Wir haben damals Leitungen eingezogen und dafür eine verringerte Miete gezahlt“, erinnert sich Unternehmer Thomas Lamm. Als nach dem Verkauf des Gebäudes der neue Besitzer dann das Dreifache der bisherigen Miete verlangte, entschlossen sich Lamm und sein Schwiegersohn und Mitgeschäftsführer Benjamin Kokartis zum Neubau. Eine Million Euro investieren sie in das Projekt.

Am Hans-Koch-Ring erwarben sie gleich neben dem Suatec-Neubau ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück. Während auf dem Nachbargrundstück schon das Grundgerüst des 118 Meter langen Neubaus steht, ist Lamm noch selbst am Steuer eines Radladers dabei, das Grundstück zu planieren. Auch wenn bisher erst Leitungen und Streifenfundamente für den Bürotrakt fertiggestellt sind, gehen Lamm und Kokartis davon aus, noch vor ihren Nachbarn einziehen zu können.

Bürogebäude entsteht in Modulbauweise

Beide haben für ihren Neubau auf Modulbauweise gesetzt: Der Bürotrakt wird auf zwei Etagen 300 Quadratmeter Platz bieten und wird von der Firma Comma Container aus Winsen/Luhe geliefert. Vor drei Jahren hatten bereits die IT-Unternehmer Björn Hinz und Phillip Rohwerder ihre Firmenzentrale am Eingang des Lupusparks von einem anderen Unternehmen in Modulbauweise errichten lassen: Beim Richtfest konnten die staunenden Gäste sehen, wie die verspätetet angelieferten Module binnen weniger Stunden zusammengefügt wurden. Das kann bei der Firma HSM noch etwas dauern. „Schuld daran ist das Coronavirus“, so Lamm: Seine in Tschechien gefertigten Module stehen bereits an der deutsch-tschechischen Grenze, können diese aber wegen der Sperrung nicht passieren.

Besser läuft es mit der 400 Quadratmeter großen und sechs Meter hohen Halle. „Die Elemente werden in Luxemburg produziert“, sagt Rolf Witzel von Hansen Hallenbau aus Schwarzenbek. Liefer- termin ist der 16. April. Bis dahin­ müssen noch die Fundamente für die Halle, die auch ein Hochregallager erhalten soll, gegossen werden. Probleme mit dem Liefertermin erwartet Witzel nicht: „Wir haben schon Zubehörteile erhalten, die der polnische Trucker sehr pünktlich angeliefert hat.“

Wartung von Altheizungen fast zum Erliegen gekommen

Mit dem Hochregallager reagiert das Heizungsbauunternehmen auf die Geschäftsentwicklung: Aktuell sind die Mitarbeiter vorwiegend in Neubauten aktiv, wo sie Heizungen und Rohrleitungen installieren. Dafür soll nun mehr Material vorgehalten werden.

Die Wartung von Altheizungen ist hingegenaktuell fast zum Erliegen gekommen. Zum einen seien viele Kunden unsicher, in Zeiten des Coronavirus den Monteur ins Haus zu lassen, zum anderen muss die Firma aber auch ihre Mitarbeiter schützen. Lamm: „Da muss so viel Vertrauen vorhanden sein, dass der Kunde dem Monteur nicht ständig über die Schulter schaut.“

Büchener Firma expandiert im Lupuspark

Für die Büchener Firma Suatec ist der Neubau am Hans-Koch-Ring auch ein Aufbruch in neue, bessere Zeiten: 1998 als Familienunternehmen mit einigen Gesellschaftern gegründet, wurde der Industrieanlagen-Dienstleister 2016 von einem Großkonzern übernommen – und sollte zwei Jahre später geschlossen werden. „Uns ist dann mit einem neuen Investor die Neugründung geglückt“, sagt Betriebsleiter René Heiden. Seither gehört Suatec, der Name steht für „Steuerungs- und Anwendungstechnik“, zur Bodo Wascher Gruppe, die 25 Einzelfirmen mit insgesamt­ 850 Mitarbeitern umfasst. Innerhalb dieses Zeitraums ist die Zahl der Mitarbeiter­ in Büchen von 21 auf aktuell 54 gestiegen.

Nachdem am alten Standort in Büchen Brandschutzmängel festgestellt worden waren, die hätten aufwendig saniert werden müssen, war dem Unternehmen der Mietvertrag gekündigt worden. Gut für Schwarzenbek: Denn die neue Firmenzentrale am Hans-Koch-Ring ist auf weiteres Wachstum ausgelegt: Hier könnten sogar 100 Mitarbeiter arbeiten. Suatec baut nicht nur Elektro- und Schaltanlagen für den Bereich der Automatisierungs- und Verfahrenstechnik, sondern plant diese auch, schreibt die Software dafür und wartet die Anlagen.

Aktuell entstehen in Büchen­ pro Jahr 1400 derartige Anlagen, in der neuen Halle sollen es 1500 sein, langfristig reicht der Platz sogar für 2500 Einheiten. Die neue 118 Meter lange Halle hat eine Grund-fläche von 2000 Quadratmetern – mit den Produktionsräumen im Erd- und den Büros im Obergeschoss. Die Hälfte der neuen Räume soll nach der Fertigstellung jedoch zunächst vermietet werden.

Suatec kann Produktion in Schwarzenbek fast verdoppeln

Und auch das Coronavirus macht Heiden Sorgen: Aktuell reichen die Aufträge noch bis Mitte Mai. „Wir hängen stark am Exportgeschäft. Die Grenzschließungen treffen uns hart“, sagt Heiden. Mitarbeiter, die für weitere Aufträge etwa in die USA fliegen sollten, müssen wegen des dortigen Einreisestopps Zuhause bleiben. „Mal abgesehen davon, ob wir sie unter diesen Bedingungen hätten überhaupt reisen lassen“, so der Betriebsleiter. Dennoch soll, wenn es zu keinem Verzug kommt, die neue Firmenzentrale am 30. Juni eröffnet werden.