Gülzow. 300 Haushalte in Gülzow bekommen jetzt schnelles Internet über Glasfaserkabel. Als erstes ging jetzt die evangelische Grundschule ans Netz.

Bislang war Gülzow als größtes Dorf im Amt Schwarzenbek-Land mit gut 1350 Einwohnern bei der Versorgung mit schnellem Internet über Glasfaserkabel abgehängt. Das ist seit gestern anders. 300 Haushalte sind jetzt an das seit Herbst 2019 ausgebaute Glasfasernetz der Stadtwerke Geesthacht angeschlossen. Gestern ging als erstes die Evangelische Grundschule ans Netz und das mit Hochgeschwindigkeit. Die 65 Kinder von Schulleiterin Anke Ormeloh surfen künftig mit 1000 Mbit.

Bislang surfen die Gülzower via Kupferkabel

Seit 2017 war lediglich das Neubaugebiet an der Pferdekoppel mit 27 Grundstücken an das Glasfasernetz angeschlossen. Die restlichen Haushalte waren auf langsamere Kupferleitungen von Telekom oder Kabel Deutschland angewiesen. „Zahlreiche Menschen bei uns im Ort arbeiten von zu Hause aus und sind auf schnelles Internet angewiesen. Deshalb waren wir froh über die große Resonanz auf das Angebot der Stadtwerke Geesthacht, das Dorf anzuschließen“, sagte Lars Kuttnik, Vorsitzender des Ausschusses Digitalisierung.

„Für uns ist das ein wichtiger Standortfaktor. So wird die Gemeinde zukunftsfähig. Bislang haben wir neidisch auf die Nachbarorte geschaut, die bereits schnelles Internet hatten“, so Bürgermeister Wolfgang Schmahl.

Digitalkompetenz durch schnelles Internet

Sichtlich erfreut zeigte sich auch Schulleiterin Anke Ormeloh. „Bislang haben wir Digitalkompetenz nur mit Arbeitsheften analog vermitteln können. Wir werden künftig wesentlich stärker auf Laptops und Tablets im Unterricht setzen. Die Kinder bekommen Aufgaben, die sie mithilfe des Internets lösen, um ihre Medienkompetenz zu stärken“, erläutert die Schulleiterin. Das gesamte Schulgebäude an der Schlossstraße, in dem sich auch eine Kita für 60 Kinder befindet, ist mit WLAN ausgerüstet.

„Perspektivisch wollen wir auch interaktive elektronische Tafeln im Unterricht einsetzen und für jedes Kind ein Tablet bekommen. Das ist aber Sache des Schulträgers. Entsprechende Gespräche laufen“, so Ormeloh.

Träger der Evangelischen Schule ist die Schulstiftung der Nordkirche. Eine Förderung erhofft sich die Schulleiterin auch aus Mitteln des Digitalpakts des nördlichsten Bundeslandes. Aus diesem Topf erhalten die Schulen in den elf Kreisen und vier kreisfreien Städten bis 2024 knapp 142 Millionen Euro.

Glasfasernetz wächst

Der Ausbau des Glasfasernetzes in der Region schreite zügig voran, betonte Dennis Ressel, Bereichsleiter Media und IT bei den Stadtwerken. 1,5 Millionen Euro haben die Stadtwerke in den Ausbau des Netzes in Gülzow investiert. Im Zuge des Netzausbaus wurde auch Neu Gülzow und die Geesthachter Heinrich-Jebens-Siedlung mit Glasfaserkabeln versorgt.

Nachdem nun das gesamte Amt Schwarzenbek-Land erschlossen ist, geht es in diesem Jahr in Schwarzenbek und Geesthacht weiter. „Wir werden nach und nach die Neubaugebiete in Schwarzenbek anbinden, in denen noch kein Glasfaser liegt. Auch das Gebiet Dreiangel an der Bundesstraße 207 wird jetzt im Zuge der Erschließung komplett verkabelt“, so Dennis Ressel. In Geesthacht bekommt in diesem Jahr im dritten Quartal das Neubaugebiet Besenhorst und der Bereich am Spakenberg Glasfaserkabel.

Während sich die Stadtwerke Geesthacht im Süden des Kreises Herzogtum Lauenburg engagieren, bauen jenseits der Schwarzenbeker Stadtgrenze die Vereinigten Stadtwerke aus Ratzeburg ebenfalls ein Glasfasernetz aus. Gebietsüberschneidungen gibt es nicht.