Schwarzenbek. Seit zwei Jahren ist Matthias Schirmacher Bürgervorsteher in Schwarzenbek. Jetzt will er auch Chef der Stadtverwaltung werden.

Als erster Bewerber hat sich am Mittwoch Matthias Schirmacher geoutet: Der 55-Jährige war in der vergangenen Woche vom grünen Ortsverband zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 17. Mai gekürt worden. Heute geht im Rathaus sein Wahlvorschlag ein.

Stärkste Partei bei Europawahl

„Aus unserer Sicht sprechen drei gute Gründe für Matthias Schirmacher“, so Ortssprecher Ralph Urban: „Unser Wahlergebnis bei der Europawahl, bei der wir in Schwarzenbek stärkste Partei waren. Der Klimawandel, der auch in Schwarzenbek immer stärker spürbar wird und das große Vertrauen, das unser Kandidat in der Bevölkerung genießt.“

Bei der Europawahl am 26. Mai 2019 hatten die Grünen mit 25,7 Prozent CDU (24,8 Prozent) und SPD (17,2) hinter sich gelassen. Bei der Kommunalwahl ein Jahr zuvor war der Ortsverband mit 16,9 Prozent noch auf dem dritten Platz hinter CDU (30.5) und SPD (28,6) gelandet.

Seit 30 Jahren in der Lokalpolitik

Schirmacher entstammt einer alteingesessenen Schwarzenbeker Familie und ist bereits seit mehr als 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv: „Im Jahr 1990 bin erstmals in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden – damals noch für die SPD“, so der 55-Jährige. Zehn Jahre später trat er aus, war dann bei der Wählergemeinschaft Bürger für Bürger (BfB) aktiv, ist seit zwölf Jahren Grüner und ist jetzt nach eigenen Angaben der „erste Ureinwohner, der Bürgermeister werden will.“

Neben Orts- und Kreisverband wird Schirmacher auch von den grünen Bürgermeistern Dirk Petersen (Wentorf), Klaus Tormählen (Börnsen) und Knut Suhk (Aumühle) unterstützt: „Wir wollen den Süden des Kreises begrünen“, kündigt Kreissprecher Marcus Worm auch eine grüne Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Geesthacht im kommenden Jahr an.

Ziel: bessere Kommunikation

Schirmachers vordringlichstes Ziel ist die Verbesserung der Kommunikation – zum einen zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern als auch im Rathaus zwischen Verwaltungschef und Mitarbeitern. „Im Moment läuft es bei uns nicht so rund. Ich möchte dafür sorgen, dass Projekte auch zum Abschluss gebracht werden“, so der 55-Jährige, der aktuell noch an seinem Wahlprogramm arbeitet. Zu Amtsinhaberin Ute Borchers-Seelig, die bisher nicht erklärt hat, ob sie erneut zur Wahl antritt, habe er ein „sachlich-freundliches“ Verhältnis, so Schirmacher. Persönlich über seine Kandidatur informiert hat er die Bürgermeisterin: „Ich habe mich am Dienstagabend im Ältestenrat vor den Fraktionsvorsitzenden erklärt, leider war Frau Borchers-Seelig bei diesem Termin nicht dabei.“

Wichtiges Thema im Wahlkampf wird neben einer besseren Kommunikation der Klimaschutz sein. Weil die Grünen sich gegen weitere Neubaugebiete aussprechen, wollen sie bei Bestandsimmobilien und der Beratung der Hausbesitzer ansetzen, so Schirmacher.