Schwarzenbek. Die Technik sieht ähnlich aus wie die von Google, dient aber den Stadtwerken. Die wollen künftig genauer und effizienter arbeiten können.
Ein auffälliges Fahrzeug mit ungewöhnlichem Aufbau auf dem Dach rollt in diesen Tagen durch die Straßen der Europastadt. Die Technik sieht ähnlich aus wie die Kameras von Internetanbieter Google-Streetview, dienen aber einem anderen Zweck. Im Auftrag der Stadtwerke Schwarzenbek ist ein Fahrer der Firma Cyclomedia aus Wetzlar (Hessen) im Stadtgebiet unterwegs.
Rundumkameras und Lasersensor
„Wir lassen dreidimensionale Bilder von den Straßenzügen machen“, erläutert Stadtwerke-Betriebsleiter Matthias Johannsen (wir berichteten). Wenn das Wetter mitspielt – es nicht regnet oder nebelig ist - ist noch bis einschließlich dem heutigen Freitag ein Auto der Firma Cyclomedia mit Rundumkameras und einem Lasersensor auf dem Dach in Schwarzenbek unterwegs.
Das Stadtgebiet wird damit zentimetergenau vermessen. Alle fünf Meter löst der Computer im Wageninneren die Kameras aus. Sie sind nach links, rechts, vorne, hinten und oben ausgerichtet. Damit ergibt sich ein lückenloses Bild des Stadtgebiets – in dreidimensionaler Darstellung.
Filmen bei Tempo 120
Cyclomedia ist seit 30 Jahren im Geschäft und hat sich auf die großflächige und systematische Abbildung des öffentlichen Raums spezialisiert. Mittlerweile mit modernster Kameratechnik die eine Erfassung der Umgebung sogar noch bei Tempo 120 ermöglicht.
Alle der etwa 200 Straßen in Schwarzenbek werden abgefahren, Gebäude und Straßenzüge fotografiert. Später wird das Material zu Rundum-Ansichten zusammengesetzt und katalogisiert. Die Stadtwerke gehen damit einen Schritt weiter in die digitale Zukunft. Mit den zentimetergenauen Daten können die Mitarbeiter noch schneller und effizienter arbeiten, denn vieles kann künftig vom Schreibtisch aus erledigt werden.
Wie eine Straßenlaterne leuchtet
„Die Lauenburger haben gute Erfahrungen gesammelt und lassen das schon seit einiger Zeit machen. Wir wollen das jetzt auch mal testen. Mit den erfassten Daten kann man beispielsweise auch erkennen, in welchem Zustand eine Straße ist oder man kann simulieren wie eine Straßenlaterne leuchtet, selbst kleinste Unebenheiten sind zu erkennen“, erläutert Matthias Johannsen.
Neben Lauenburg hat auch Geesthacht den Dienst der Firma schon in Anspruch genommen. Sorgen um den Datenschutz muss sich niemand machen: Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden unkenntlich gemacht. Die Nutzung der Bilddaten soll ausschließlich internen Zwecken dienen, eine Veröffentlichung der Panorama-Informationen im Internet ist also nicht vorgesehen.