Schwarzenbek. Sieben Milllionen Euro würde ein Hallenbad für Schwarzenbek kosten. Angesichts fehlender Zuschüsse und leerer Kassen momentan nicht zu stemmen.

Viel Lob und Zustimmung gab es für die Pläne der Stadt Schwarzenbek und der Gemeinden des Amtes Schwarzenbek-Land, ein Hallenbad im Südkreis bauen zu wollen – aber kein Geld. Jetzt haben die Mitglieder des Schwarzenbeker Hauptausschusses das Projekt, für das es bereits eine Machbarkeitsstudie gibt, vorerst auf Eis gelegt.

Baukosten liegen bei sieben Millionen Euro

Die Baukosten für das Bad würden laut Studie bei etwa sieben Millionen Euro liegen, ohne Grundstücks- und Erschließungskosten. Für Betriebskosten und Schuldentilgung müsste die Stadt, die das Projekt federführend verfolgt, jährlich 756.000 Euro an zusätzlichen Mitteln aufbringen. Zuschüsse für den Bau würden diese Summe verringern – nur hat sich dazu niemand bereit erklärt.

„Von allen Ebenen wird so eine Einrichtung begrüßt, es war nur nicht möglich, verbindliche Zusagen für Fördermittel zu erhalten“, fasst Kämmerer Jens-Ole Johannsen die bereits seit Jahresbeginn laufenden Gespräche zusammen. Das Problem: Das Land fördert derzeit über ein Programm nur die Sanierung bereits bestehender Schwimmsportstätten. Eventuell sollen künftig auch Neubauten finanziert werden.

Ohne Fördermittel kein Hallenbad

Ohne Fördermittel ist der Bau angesichts der derzeitigen Haushaltslage für die Politiker keine Option: „Selbst bei guter Haushaltslage wäre das Projekt für uns alleine ohne Unterstützung nicht machbar“, sagt Calvin Fromm, SPD-Stadtverordneter und Kreistagsmitglied.

Wie berichtet, hat es in der Europastadt einen Gewerbesteuereinbruch gegeben. Bis Jahresende gilt eine Haushaltssperre, für die kommenden Jahre kalkuliert der Kämmerer mit nur noch 4,5 Millionen statt mit 7 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer. Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder dafür, die Pläne vorerst nicht weiter zu verfolgen. Wenn es passende Förderprogramme gibt, wollen die Politiker das Projekt neu bewerten.

Ratzeburg baut neue Schwimmhalle

Ganz anders die Kreisstadt Ratzeburg: Dort haben die Politiker beschlossen, die Planungen für einen Neubau des Hallenbads „Aqua Siwa“ europaweit auszuschreiben. Maximal 12 Millionen Euro soll das Bad mit Sportschwimmbecken mit sechs Bahnen und Hubboden, Kursschwimmbecken und Drei-Meter-Sprungturm kosten – eine Ausstattung, die sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft Pro Hallenbad auch für das Schwarzenbeker Projekt gewünscht hatten.