Schwarzenbek. Vier Wochen stand der mobile Bürocontainer auf dem Hof des Doktorhauses in Schwarzenbek. Bei Selbstständigen und Heimarbeitern kam das gut an.

Vier Wochen lang stand der Bürocontainer auf dem Hof vom ehemaligen „Doktorhaus“ in der Lauenburger Straße 18 – und der „Coworking-Space“ wurde gut von Firmenmitarbeitern und Selbstständigen genutzt. „So ein Projekt braucht immer eine gewisse Anlaufzeit, aber wir sind zufrieden“, sagt Winfried Kober.

Der stellvertretende CDU-Ortsvorsitzende und seine Frau Anja sind Inhaber des Doktorhauses und hatten das Projekt gemeinsam mit der CDU-Kreistagsabgeordneten Maja Bienwald betreut. Bevor der Container nach Schwarzenbek kam, stand er vier Wochen lang im Nordkreis in Bliesdorf.

24 Buchungen in vier Wochen

„Wir hatten in Schwarzenbek 24 Buchungen, insgesamt 30 Menschen haben die Arbeitsplätze genutzt. Außerdem haben sich 41 Firmen und sieben selbstständige Einzelunternehmer das Projekt angesehen und sich hier vor Ort darüber informiert. Das ist eine sehr gute Bilanz“, sagt Maja Bienwald.

Bei dem Pilotversuch, den der Kreis auf Antrag von CDU und Grünen mit 20.000 Euro gefördert hatte, konnten die Beschäftigten das Büro kostenfrei nutzen. Schreibtische und schnelles Internet sind dort installiert, Laptop und Telefon musste jeder selbst mitbringen.

Kreis förderte Projekt mit 20.000 Euro

Insgesamt hat es in den vergangenen vier Wochen 20 Veranstaltungen rund um das Konzept des „Coworking“ an der Lauenburger Straße genutzt. Besonders gut besucht war ein Treffen, bei dem sich Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter aus der Region über „Coworking“ informiert haben (wir berichteten).

„Wirtschaftlich lässt sich so ein Bürokomplex für Selbstständige und Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten können, in der Provinz nicht betreiben“, sagt Winfried Kober nach Abschluss des Projekts.."Es gibt zwar eine Bereitschaft der Nutzer, für das Angebot zu zahlen. Aber die Zahl der Interessenten ist noch zu gering."

Wirtschaftlich trägt Konzept noch nicht

In Metropolen funktioniere das gut, hier wäre es allerdings ein Standortvorteil für die Kommunen, der sich in Verbindung mit anderen Nutzungen tragen könnte, so Kober. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in Schwarzenbek perspektivisch einen ,Coworking-Space’ etablieren können. Wir haben bereits ein sehr interessantes Gespräch in diesem Punkt geführt."

Details wollte er noch nicht nennen. Der mobile Bürocontainer bleibt aber definitiv nicht in Schwarzenbek. Er wurde Freitagabend abgeschlossen, nachdem durchgefegt worden war, und am Sonnabend mit einem Tieflader abgeholt. Er ist wieder auf dem Weg ins Wendland, wo der Container seinen Standort hat, bevor er weiter vermietet wird.

Coworking-Space gehört die Zukunft

Das Konzept, dass mehrere Selbstständige oder Firmenmitarbeiter einen „Coworking-Space“ gemeinsam nutzen, dürfte künftig an Bedeutung gewinnen. Es gibt eine Vielzahl von Start-Ups, die sich keine eigenen Büroräume leisten können oder wollen.

Auch lagern große Firmen immer mehr Arbeit ins „Home-Office“ aus. In Zeiten der Digitalisierung brauchen Beschäftigte kein Büro mehr in ihrer Firma. Sie arbeiten zu Hause – oder aber wenn sie gern unter Menschen kommen wollen oder in den eigenen vier Wänden nicht genug Ruhe finden – im „Coworking-Space“.

Zu den Erfahrungen mit dem Projekt gibt es am Montag, 11. November, um 17 Uhr auch noch einmal ein öffentliches Kamin-Gespräch in der Lauenburger Straße 18, zu dem Winfried Kober und Maja Bienwald einladen. „Bis dahin wollen wir die Erfahrungen erst einmal sacken lassen“, erläutert Kober.