Kollow. Kollow. Eine Machbarkeitsstudie soll klären, ab es sich lohnt, mit aus Grasschnitt gewonnenen Pellets Wärme zu erzeugen.

Die Entscheidung fiel nach kurzer Diskussion einstimmig. In einer Sondersitzung beschlossen die Kollower Gemeindevertreter, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben: Mit ihr soll geprüft werden, ob es möglich ist, Häuser in Kollow sowie Gülzow, Hamwarde und Wiershop mit Pellets zu beheizen, die aus Gras- und Grünschnitt entstehen.

Graspellets statt Holz

Mit Pellets aus Holzabfällen (siehe unten) werden seit den 1980er-Jahren sowohl Kraftwerke als auch private Heizungsanlagen betrieben. Doch das geht nicht nur mit Holz: Bereits seit dem 4. April 2014 läuft in Borgstedt bei Rendsburg eine Versuchsanlage mit Pellets aus Abfallbiomasse.

Betreiber ist die Bi.EN GmbH, eine Tochter der GETproject GmbH, die im Norden diverse Windparks betreibt. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, aus „halmartiger“ Biomasse Pellets zu pressen.

Mit Grünschnitt Häuser heizen

„Wir wollen dafür keine landwirtschaftlichen Flächen nutzen, sondern den Rohstoff verwenden, der ohnehin da ist“, sagt Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau. Gemeint ist Grünschnitt, der auf gemeindeeigenen Flächen im Sommer zuhauf anfällt, kostenpflichtig entsorgt werden muss und anschließend kompostiert wird.

Dieser Grasschnitt von Grünstreifen entlang der Straßen, von Spielplätzen oder kommunalen Grünflächen, aber auch das Gemähte von Naturschutzflächen könnte, zu Pellets gepresst, künftig Häuser beheizen.

Ein oder mehrere Anlagen?

„Wir wollen prüfen, ob es wirtschaftlich machbar ist, ob es eine oder mehrere derartige Anlagen im Dorf geben muss“, so Tretau zur Zielrichtung der Machbarkeitsstudie.

Mit jeweils 5000 Euro beteiligen sich die Dörfer aus den Ämtern Hohe Elbgeest und Schwarzenbek-Land an der 80.000 Euro teuren Studie, den Rest soll die Aktivregion Sachsenwald-Elbe übernehmen.

Studie soll Mitte 2020 vorliegen

Damit die Aktivregion darüber noch in ihrer letzten Vorstandssitzung des Jahres am 20. November beraten kann, hatten die Gemeindevertretungen Sondersitzungen eingelegt. In der Amtsverwaltung in Schwarzenbek wird jetzt der Antrag vorbereitet. Fördert die Aktivregion die Studie, kann Anfang des Jahres der Auftrag vergeben werden. Tretau geht davon aus, dass die Studie bis Mitte 2020 vorliegen wird.