Schwarzenbek. Schwarzenbek. Zu ihrem 30-jährigen Bestehen hat die TSV-Radsportabteilung Radfahrer aus ganz Norddeutschland zu zwei Touren eingeladen.
Er sei ja nur ein Schönwetterradler, bekannte Bürgervorsteher Matthias Schirmacher (Grüne). Auf der Verbandseinladungsfahrt der Radsportabteilung des TSV Schwarzenbek habe er daher zwei Sachen gelernt: „Meine Brille hat keinen Scheibenwischer, und meine winddichte Jacke ist nicht wasserfest.“
Bei der ersten Tour am Sonnabend von Schwarzenbek nach Geesthacht waren die Radler auf dem Rückweg in einen schwerer Schauer geraten. „Wir waren durch und durch nass“, so Schirmacher.
74 Radfahrer starten an der Buschkoppel
Gleichwohl war der Bürgervorsteher auch bei der Haupttour an die innerdeutsche Grenze am Sonntag wieder am Start: Als Vertreter der Stadt, der die 73 Radler begrüßte und als Teilnehmer.
„Wir haben 54 Gäste, die bis aus Schleswig und Husum angereist sind und 19 eigene Teilnehmer“, freute sich Peter Kyrieleis, Leiter der TSV-Radsportabteilung, über den Zuspruch zur Tour aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Abteilung.
Über 55 Kilometer führte diese Tour über die Kanalbrücke in Basedow zum Grenzmuseum im mecklenburgischen Leisterföhrde, zum Kaffeetrinken in Büchen-Dorf und per Fähre in Siebeneichen zurück nach Schwarzenbek. Für „Schönwetterradler“ Schirmacher konditionell kein Problem: „Ich habe ja ein E-Bike.“
90 Prozent fahren mittlerweile E-Bike
Damit befindet sich der 54-Jährige in guter Gesellschaft. 90 Prozent der Radwanderer nutzten für die beiden Touren die Unterstützung durch einen Elektroantrieb. Eigentlich ist das E-Bike jedoch ein Pedelec.
Einer der wenigen, die allein per Muskelkraft auf die Tour ging, ist Reinhard Bendfeldt aus Neustadt/Holstein. Er steigt dort auch als Rad-Guide für Touristen aufs Rad.
150 Kilometer ohne Elektro-Unterstützung
„Ich mache alles mit dem Fahrrad, fahre auch schon mal 150 Kilometer nach Kiel, wenn ich meinen Bruder dort besuchen will“, sagt der fitte 70-Jährige. Das sei kein Problem, schließlich wiege sein Fahrrad mit um die zehn Kilogramm viel weniger als ein durch Akku und Motor mehr als 20 Kilogramm schweres E-Bike.
Nur am Berg und bei Gegenwind, das gibt Bendfeldt zu, beneide er die E-Biker ein wenig. Gleichwohl begrüßt er die Entwicklung: „Durch die E-Bikes sind viel mehr Radfahrer auf den Straßen und fahren auch weitere Strecken.“
Egal ob große oder kleine Reifen
Auch der Schleswiger Jürgen Hofeldt ist mit einem Pedelec gekommen. Während er mit einem Trekkingrad auf 28 Zoll Reifen unterwegs ist, fahren Frau und Tochter E-Bikes mit kleinen 20 Zoll Reifen. Wegen des E-Antriebs und der Übersetzung der Gangschaltung können sie mithalten: „Weil die Räder sich häufiger drehen, ist vielleicht der Reifenverschleiß höher, aber ansonsten gibt es keinen Unterschied“, schmunzelt Hofeldt.
E-Bike ist eigentlich ein Pedelec
Umgangssprachlich gelten alle Räder mit Elektroantrieb als E-Bike, doch dem ist nicht so. Eigentlich sind es nämlich Pedelecs. Dieser Begriff steht für „Pedal Electric Cycle“ – es bietet dem Fahrer nur dann eine Unterstützung per E-Motor, wenn dieser selbst auch in die Pedale tritt.
E-Bikes dagegen können laut Straßenverkehrsordnung auch ohne Pedalunterstützung per Knopfdruck fahren und sind deshalb zulassungspflichtig. Die Kennzeichenpflicht gilt natürlich auch für S-Pedelecs, die mit Pedalunterstützung bis zu Tempo 45 erreichen.
Tempo 45 mit einem Pedelec
Mit denen ist jedoch kaum ein Radwanderer unterwegst. Bendfeldt kennt den Grund: „S-Pedelecs dürfen keine Radwege benutzen. Damit sind Touren mit anderen Radfahrern nicht möglich.“