Schwarzenbek. Schwarzenbek. Überraschung auf der Delegiertenversammlung: Nach neun Jahren trat der Vorsitzende Peter Stimper vorzeitig zurück.
Als Peter Stimper vor den turnusgemäßen Vorstandswahlen mit ernster Miene zum Mikrofon schritt, ahnten die meisten der mehr als 50 Delegierten des TSV Schwarzenbek im Forum des Gymnasiums noch nichts. Viele hatten zwar mitbekommen, dass der 52-jährige Rechtsanwalt im Februar krankheitsbedingt ausgefallen war, aber mit so einer Nachricht hatte keiner gerechnet: Stimper, dessen zweijährige Amtszeit als TSV-Vorsitzender erst 2020 endet, erklärte mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt.
Kürzer treten nach Krankenhausaufenthalt
Der Krankenhausaufenthalt sei für ihn ein deutlicher Hinweis gewesen, künftig kürzertreten zu müssen, so Stimper: „Es war eine mehr als deutliche Warnung.“ Er werde nicht mehr vollständig genesen, könne aber mit seiner Krankheit gut leben, erklärte der Jurist, der derzeit auch seine Anwaltstätigkeit ruhen lässt. Man habe im Vorstand überlegt, die Neuwahl eines Vorsitzenden per Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung zu heben, letztlich aber darauf verzichtet. Stimper bat die Delegierten um Zeit für den Vorstand, nach einem geeigneten Kandidaten für diesen Posten zu suchen.
2010 begann die „Ära Stimper“
Auch Peter Stimper war so vor neun Jahren zu seinem Posten gekommen: Nachdem der damalige Vorsitzende Jürgen Krüger berufsbedingt zurückgetreten war, hatte Vize Rainer Mucha den Verein kommissarisch geführt. Gemeinsam mit dem bereits im Jahr 2011 verstorbenen Hans-Peter Küter besuchte Mucha dann im November 2009 einen Vortrag zum Vereinsrecht im DRK-Zentrum mit Peter Stimper als Referenten. „Er hat uns sofort begeistert“, erinnerte Mucha die Delegierten an den Beginn der „Ära Stimper“. Der hatte sich zunächst eine Woche Bedenkzeit ausgebeten. „Exakt eine Woche später kam meine Sekretärin ins Büro und sagte mir, vor der Tür stehe ein Herr Küter, der irgendwie einen Termin mit mir habe“, so Stimper, der mit bewegter Stimme unter dem Beifall der Delegierten bekannte: „Es waren tolle neun Jahre. Ich möchte sie nicht missen.“
Stellvertreter leitet den Verein kommissarisch
Als stellvertretender Vorsitzender leitet nun der einstimmig wiedergewählte Jan-Christopher Rabe kommissarisch den Verein. Die Vorstandsmitglieder wollen nun auf ihrer nächsten Sitzung ein Anforderungsprofil erstellen und über die Kandidatensuche diskutieren. Für den Posten wird sowohl Zeit als auch Sachverstand benötigt: Der Vorstand des aktuell 2804 Mitglieder in 20 Abteilungen und Sparten zählenden Vereins tagt alle ein bis zwei Monate, dazu kommen vierteljährliche Sitzungen mit den Abteilungsleitern sowie repräsentative Termine.
Versehrtensportler ohne Jahresabschluss
Der juristische Sachverstand Stimpers half den Delegierten am Dienstagabend zum letzten Mal, eine Klippe zu umschiffen: Die Versehrtensportgemeinschaft (VSGR) hat noch keinen Jahresabschluss vorgelegt, den eigenen Abteilungsvorstand bisher nicht entlastet. „Die Nichtentlastung des Gesamtvorstands wäre eine mögliche Folge“, stellte Stimper fest. Da die Versehrtensportgemeinschaft jedoch einen Sonderstatus hat und sich selbstständig verwaltet, empfahl er den Delegierten, dennoch für eine Entlastung zu stimmen, zumal die Probleme der VSGR den Etat des Gesamtvereins nicht negativ belasten würden. Eine Empfehlung, der die Delegierten bei zwei Enthaltungen folgten.
Auszeichnungen für verdiente Sportler
Im Jahr 1959 ist Heinz Lühr als Jugendlicher in den TSV Schwarzenbek eingetreten und dem Verein seither treu geblieben. Ebenfalls seit 60 Jahren Mitglied sind Gundula Schulz und Karin Prellwitz. Ausgezeichnet wurden auch Johannes Granzow, Renate Heinze, Peter Koesling, Wolfgang Weber, Sigrid, Werner und Holger Ziel (50 Jahre), Eckard Dikali, Frank Gerken, Petra Heyen, Annemarie Mischke, Kathrin Mischke-Jahnz, Bettina Mischke-Stümpfel und Anja Sommer (40 Jahre). Seit 25 Jahren Vereinsmitglied sind Mirsad Fazlic, Gerda Matzat, Helga Müller, Meike Oldörp, Gerald Scholing, Ilona Schütt und Asta Wegner.
Ehrennadeln für besondere Verdienste
Der Ehrungsausschuss unter Vorsitz von Gerhard Zawidzki zeichnete zudem zwölf Vereinsmitglieder für ihre besonderes Engagement aus. Die bronzene Ehrennadel erhielten Vincent Maack, Stefan Deutsch, Franco Cotrone, Verena Rullmann,Thomas Schmidt und Volker Buck. Die Auszeichnung in Silber ging an Donate Popken und Hans-Peter Serk. Mit einer goldenen Ehrennadel wurden die Tischtennis-Spieler Meinhard Schadowski und Hans-Hinrich Schmidt, Schwimm-Abteilungsleiter Klaus Kamm und „Montagsgruppen“-Leiter Manfred Willer ausgezeichnet.
Doch nicht nur langjährige und verdiente Mitglieder zeichnet der Verein aus, sondern auch junge Talente, die sich als Trainer oder Assistenten engagieren. In diesem Jahr sind es Bogenschütze Henrik Heeger (15), die Turnerinnen Emily (15) und Celina Bolduan (17) sowie FSJ’lerin Julie Breyer (19). Für ihren über das berufliche Engagement hinausgehenden Einsatz für den Verein wurden zudem Mareike Busch und Florian Leibold aus der Vereinsgeschäftsstelle von Gerhard Zawidzki ausgezeichnet.