Schwarzenbek. Schwarzenbek. Der Ritter-Wulf-Platz ist ein Treffpunkt von Jugendlichen. Anwohner fühlen sich unwohl und fordern eine Videoüberwachung.

Gruppen von Jugendlichen tummeln sich seit Längerem auf dem zentral gelegenen Ritter-Wulf-Platz. Anwohner und Passanten fühlen sich zunehmend unwohl, weil es laut wird und auch Alkohol getrunken wird. In der Vergangenheit ist es zu Sachbeschädigungen und Körperverletzungen gekommen.

Anwohner und Teile der Politik forderten deshalb seit vier Monaten eine Videoüberwachung auf dem Platz und am Bahnhof. Doch diese wird vorerst nicht kommen. Grund: Beide Orte sind laut Polizeistatistik keine Kriminalitätsschwerpunkte. „Wir registrieren mehr Straftaten, aber es gibt keine auffällig hohen Zahlen“, sagte Schwarzenbeks Polizeichef Ernst Jenner kürzlich im Sozial- und Kulturausschuss.

Trotzdem beobachten Polizei und Jugendpflege die Situation sehr genau. Die Beamten greifen bei Straftaten ein, die Mitarbeiter der Jugendpflege versuchen mit sogenannter aufsuchender Sozialarbeit, Straftaten bereits im Vorfeld zu verhindern.

Lagebild gibt Überwachung nicht her

Der Hauptausschuss der Stadt wird sich heute Abend intensiv mit dem Thema befassen und die Ergebnisse der Prüfung und Gespräche diskutieren. So kommt Stadtjurist Olaf Dreyer in seiner Analyse zu dem Ergebnis, „dass eine rechtmäßige Videoüberwachung weder auf dem Bahnhofsgelände noch auf dem Ritter-Wulf-Platz möglich ist, da nach derzeitigem Lagebild keine Rechtsgüter in Gefahr sind, die ein entsprechendes Gewicht wie Leib und Leben haben“.

Auch das Management der Deutschen Bahn (DB) habe der Stadt auf Nachfrage erklärt, dass der Schwarzenbeker Bahnhof kein „Problembahnhof“ sei und im Vergleich zu anderen Bahnhöfen nicht überdurchschnittlich häufig etwa durch Vandalismus auffalle.

Polizeichef Jenner sieht die Videoüberwachung allerdings eher kritisch. „Das führt vermutlich lediglich zu einer Verlagerung des Problems auf den alten Markt oder die große Freitreppe vor dem Neubau Markt 6 und 8“, prognostizierte er.