Mölln. Mölln. Mit der Ausstellung „Wege ins Ungewisse“ startet am 3. März eine Veranstaltungsreihe im Lauenburgischen und Stormarn.

Der Zuschuss kam quasi in letzter Minute: Am 31. Januar beschloss der Kulturausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg 3200 Euro für das Projekt „Fliehen – einst geflohen“ bereitzustellen, obwohl die Politiker Kritik an der späten Beantragung des Zuschusses äußerten. Doch bei den Haushaltsberatungen im Dezember war das kreisübergreifende Projekt noch nicht fertig geplant.

31 Tage später wird nun im Möllner Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, mit der Gemeinschaftsausstellung „Wege ins Ungewisse“ (Sonntag, 3. März, 11.30 Uhr) eine ganzen Reihe von Kunst- und Kulturaktionen eröffnet. Das besondere daran: Die Aktion läuft sowohl im Kreis Herzogtum Lauenburg als auch in Stormarn, wird neben den beiden Kreisen von Kommunen, Firmen und Institutionen aus beiden Kreisen finanziert.

Schüler und das Thema „Flucht“

Initiiert wurde die Reihe von Marianne Lentz, die nicht nur im für beide Kreise zuständigen „Museumsnetzwerk Kulturknotenpunkt Mölln“, sondern auch im Dorfmuseum Hoisdorf aktiv ist. Bis zum 30. September gibt es in beiden Kreisen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen, Theaterstücke, Kinofilme und Vorträge, für die auch Schüler gewonnen wurden: Im Dorfmuseum Hoisdorf zeigen vom 9. bis 23. März Schüler des zwölften Jahrgangs der Hahnheideschule aus Trittau eine Ausstellung zu Flucht und Vertreibung mit speziellem Blick auf die Frage der Menschenrechte (Sprenger Weg 1, geöffnet dienstags von 9 bis 12 Uhr, sonnabends von 14 bis 17 Uhr).

Holländer modernisierten die Milchwirtschaft

Im Stadthauptmannshof zeigen Zehntklässer der Möllner Gemeinschaftsschule am 14. März (Hauptstraße 150, 19 Uhr) das von ihnen geschriebene Stück „1939: Damals war es die St. Louis“. Mehr als 900 Juden wollten 1939 an Bord des Passagierschiffs dem NS-Regime entkommen, erhielten aber weder in den USA noch in Kanada oder Kuba eine Anlegeerlaubnis.

Auch weiter zurückliegende Fluchtbewegungen – und deren positive Effekte – werden dargestellt: So modernisierten niederländische Glaubensflüchtlinge im 16. und 17. Jahrhundert die Milchviehwirtschaft (Sonderausstellung „Holländerei“, Dorfmuseum Hoisdorf) in Schleswig-Holstein.

Ausstellung in Marstall und Stadthauptmannshof

Vom Untergang der jiddischen Kultur und der Sehnsucht nach Heimat erzählt das Solostück „Rose“, das am 5. Mai zunächst im Ahrensburger Kulturzentrum Marstall (Lübecker Straße 8) und am 17. Mai im Stadthauptmannshof (19.30 Uhr, Eintritt: 10 Euro) gezeigt wird. Beide Häuser zeigen auch die Gemeinschaftsausstellung mit Werken von insgesamt 19 Künstlern: Bis 24. März ist sie in Mölln (Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr) zu sehen, vom 5. bis 30. Mai in Ahrensburg (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr).

Musik gibt es in Schwarzenbek: „In weiten Ländern“ heißt das Programm von Meike Siebert (Gesang), Jutta Hardkop (Klavier) und Angela Bertram (Rezitation) am 23. August im Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10 (19.30 Uhr).

Das gesamte Programm und viele weitere Infos gibt es im Internet unter www.flieheneinstgeflohen.de