Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die Stadt will mit intelligent gesteuerten LED-Laternen in den nächsten Jahren viel Geld und Kohlendioxid sparen.
LED-Beleuchtung ist hell und spart viel Strom – deshalb haben viele Kommunen teilweise schon vor Jahren ihre Straßenlaternen mit den umweltfreundlichen Leuchtkörpern umgerüstet. Mittlerweile ist die Technik weit fortgeschritten und Schwarzenbek setzt als erste Stadt in Schleswig-Holstein auf eine besonders fortschrittliche Technik, bei der die Lampen miteinander über das Mobilfunknetz vernetzt sind.
Einstieg in die Smart City
„Das ist der Einstieg in die Smart City. Die Lampen halten 25 Jahre und werden über Sensoren angesteuert, die das Licht bei einsetzender Dunkelheit einschalten. Fehler und defekte Lampen werden sofort gemeldet und eine Absenkung der Helligkeit ist je nach Restlicht oder Uhrzeit möglich. Das spart bis zu 80 Prozent Energie“, sagt Lichtplaner Lars Wulff aus Hamburg.
Am 8. April geht die Umrüstung los
„Wir haben beschlossen, dass wir nicht nur die alten Lampen gegen LEDs austauschen, sondern gleich in ein zukunftsträchtiges System investieren. Am 8. April werden die ersten Lampen ausgetauscht, im August soll alles fertig sein“, kündigt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig an. Rund eine Millionen Euro kostet die Umrüstung von 1800 der insgesamt 2100 Laternen in Schwarzenbek auf das neue System. Vom Bund gibt es rund 227.000 Euro Zuschuss. Für die restlichen 300 Laternen gab es keine Zuschüsse. Deshalb sollen sie zu einem späteren Zeitpunkt umgerüstet werden.
Projekt rechnet sich nach sechs Jahren
Das vernetzte System mit der intelligenten Steuerung kostet etwa 30 Prozent mehr als die Umrüstung der Laternen auf LED ohne die smarte Schalttechnik. „Trotzdem amortisiert sich die Investition in sechs Jahren. Außerdem sparen wir nicht nur sehr viel Strom , sondern auch 5,6 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Das ist ein Beitrag zum Klimaschutz“, fügt Bauamtsleiter Ralf Hinzmann hinzu.
Licht soll auch Randalierer abschrecken
Im Rathaus ist Bauamtsmitarbeiter Matthias Heckmann für die Laternen zuständig. Er kann sich von seinem Arbeitsplatz aus oder auch mobil vom Handy in das System einloggen und auch manuell die Beleuchtung in einzelnen Bereichen der Stadt verändern. So kann er beispielsweise bei den Aral-Open-Konzerten im Umfeld des Stadtparks bis zum Ende der Veranstaltung die Lampen mit voller Kraft ohne Nachtabsenkung laufen lassen, damit mehr Licht potenzielle Randalierer abschreckt.
Erste Lampen überzeugten nicht
„Wir sind schon seit gut sieben Jahren an dem Thema dran. Die ersten LED-Lampen haben uns nicht überzeugt. Das Licht war grell und glich einem Punktstrahler. Heute sind die Lampen lange haltbar und geben ein sehr homogenes Licht. Und mit der intelligenten Technik sind wir auch für andere Nutzungen in der Zukunft gut gerüstet“, so Hinzmann.
Sogar Parkleitsystem ist denkbar
Denn alle Lampen sind mit einem Steuergerät versehen, das neben den LED-Köpfen auch andere Module bedienen kann. „Denkbar sind beispielsweise Mikrofone, die sofort das Licht einschalten, wenn ein Mensch um Hilfe ruft. Es gibt auch Versuche, die Parkraumbewirtschaftung über spezielle Sensoren an den Lampen zu steuern. Sie können freie Parkplätze an ein Parkleitsystem melden. Sogar Ladeboxen für E-Bikes oder Elektromobile sind dank der intelligenten Steuerung an einzelnen Laternenmasten denkbar“, erläutert Paul Willi Pohl, der mit seiner Pohl-Gruppe aus Hohenwestedt die Installation der Lampen in Schwarzenbek vornimmt.