Ratzeburg. Ratzeburg. Dr. Stefan Kram setzt im Bankgeschäft neben der Beratung vor Ort auf stärkere Digitalisierung.

Dr. Stefan Kram hat eine Vision der „Kreissparkasse 2025“, gleich das erste Projekt soll dem neuen Vorstandschef dabei helfen. Am 2. Januar hatte Kram die Nachfolge von Rainer Burghardt beim Geldinstitut, das die letzte eigenständige Sparkasse mit einem Kreisgebiet als Zuständigkeitsbereich im Land ist, angetreten. „Wir wollen ein Zielbild entwickeln, wie wir künftig für unsere Kunden da sein wollen“, sagt Kram.

Kreissparkasse als Multi-Kanal-Bank

Als wesentlichen Baustein sieht er dabei die „Multi-Kanal-Bank“: Kunden sollen wie gewohnt in der Filiale, aber auch verstärkt im Internet und am Telefon ihre Bankgeschäfte abwickeln können. Gerade zur Bindung jüngerer Kunden sei das wichtig. „Direktbanken entwickeln sich jetzt verstärkt dahin, mit Personal vor Ort ansprechbar zu sein. Das haben wir längst, wir müssen in die andere Richtung nachziehen“, sagt der Vorstandschef. Die Filialen seien jedoch weiterhin die „Kompetenzzentren“. An den Neubauplänen in Schwarzenbek (Lupus-Park) und Lauenburg (Hamburger Straße) soll festgehalten werden.

Vermögensberatung für „kleines Geld“

Gemeinsam mit Udo Schlünsen, der seit 2004 im Vorstand der Kreissparkasse ist, wird Kram das zweiköpfige Führungsgremium stellen und die Geschicke des Geldinstituts verantworten. Der 55-Jährige, der zusätzlich zu einem Studium seine Ausbildung im Sparkassenumfeld absolviert hat, war zuletzt stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der PSD Bank Nord in Hamburg. Von dort kenne er die Vermögensberatung „auch für kleines Geld“, sagt er. Das möchte er künftig auch den KSK-Kunden anbieten, voraussichtlich noch in diesem Jahr. „In der Zeit von Zinslosigkeit und Inflation ist das eine gute Alternative“, ist Kram überzeugt. Mit einem online-basierten Modul könnten sich die Kunden informieren, was für ihre individuellen Bedürfnisse passend wäre.

Banking mit Smartphone und Tablet

Mit Hilfe von Experten, deren Dienstleistung er notfalls auch extern einkaufen würde, möchte er die Digitalisierung des Angebots der Sparkasse vorantreiben. „Da reicht die Ausbildung der Bankkaufleute oftmals nicht. Wir wollen mehr Inhalte als derzeit auf unserer Homepage bieten“, kündigt Kram an und zeigt sich überzeugt: „Der heutige Kunde nutzt Smartphone und Tablet und braucht dafür passende Lösungen zusätzlich zur Beratung in der Filiale vor Ort.“

Mehr Service für Immobilienbesitzer

Ein weiteres Themenfeld, das die Kreissparkasse verstärkt beackern möchte, ist der Immobilienbereich. Kram: „Da sind wir mit Erschließung, Finanzierung und Verkauf sehr gut aufgestellt, aber wir können mit unserer Expertise den Kunden noch viel mehr in diesem Bereich bieten.“ Er denkt beispielsweise an die Unterstützung der Kunden durch einen Architekten bei der Beurteilung einer zum Verkauf stehenden Immobilie oder eine Wohnungsverwaltung als Dienstleistung.

Wo steht das Geldinstitut im Jahr 2025

„Gemeinsam mit den Führungskräften und den Mitarbeitern und unter Berücksichtigung von Kundenimpulsen wird im Laufe des Jahres 2019 zu erarbeiten sein, wie das neue Bild der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg für das Jahr 2025 aussehen soll“, kündigte Kram an, der die so erarbeiteten Maßnahmen dann auch konsequent und erfolgreich umsetzen will.