Schwarzenbek. Schwarzenbek. In einer Testphase sollen 52 Parkplätze am Bahnhof gebührenpflichtig werden. Dafür haben Mieter Garantie auf einen Platz.

Lange haben sich die Politiker geziert: Sogar als das Innenministerium im Zuge der Konsolidierung der verschuldeten Stadt die Einführung von Parkgebühren forderte, lehnten die Stadtvertreter dies ab. Nun soll es, versuchsweise auf ein Jahr befristet, am Bahnhof 52 gebührenpflichtige Stellplätze geben.

Zwei Flächen für Projekt geeignet

Die sogenannte Parkraumbewirtschaftung soll es auf der Fläche nördlich der Bahnlinien bei den Taubenzüchtern geben. Dort sind 30 Stellflächen entstanden. Für weitere 22 Stellplätze am ehemaligen Güterbahnhof sollen ebenfalls Gebühren erhoben werden. „Diese Bereiche sind klar abgegrenzt, und eine Bewirtschaftung ist über die Kennzeichnung der Flächen und die Ausgabe von Parkkarten möglich. Andere Parkplätze am Bahnhof erscheinen für eine Bewirtschaftung nicht geeignet“, erläuterte Kämmerer Jens-Ole Johannsen auf der letzten Sitzung des Bauausschusses vor der Weihnachtspause.

Stadt will 15.000 Euro einnehmen

Die Stadt erwartet Einnahmen in Höhe von 15.000 Euro jährlich, allerdings entstehen auch Kosten für die Parkraumüberwachung durch die Außendienstler des Ordnungsamtes, die diese Flächen dann zusätzlich kontrollieren müssten. Deshalb haben die Politiker auch während des einjährigen Probebetriebs einen Zwischenbericht eingefordert. „Wir müssen die Möglichkeit haben, den Versuch sofort abzubrechen, wenn wir feststellen, dass die Parkraumbewirtschaftung nicht wirtschaftlich ist“, betonte Sigrid Binder (SPD). Die Sozialdemokratin sieht das Projekt ohnehin kritisch, weil damit die am weitesten vom Bahnhof entfernten Stellplätze gebührenpflichtig werden.

Bedenken gegen Parkgebühren

Auch ihre Parteifreundin Jennifer Fröhlich ist gegen die Parkgebühren. „Das hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn. Wir haben große Pläne für den Bahnhofsbereich und wollen diesen umgestalten“, warf sie ein. Das sieht indes Heinz-Werner Rose, ebenfalls SPD, anders: „Bis wir in diesem Bereich eine Parkpalette bekommen, dauert es mindestens fünf Jahre. Durch die Einführung von Parkkarten haben wir keine gravierenden Kosten, weil wir keine Automaten oder Sperrbügel benötigen.“ Roman Larisch (CDU) sieht den Versuch ebenfalls positiv: „Es gibt Pendler von außerhalb, die gern Parkgebühren bezahlen, wenn sie dafür verlässlich einen Stellplatz bekommen. Das spart ihnen viel Zeit für die Parkplatzsuche.“ Letztlich stimmte die breite Mehrheit dem Vorhaben zu.

Jetzt muss allerdings noch der Finanzausschuss über die Höhe der Gebühren beraten. Angedacht sind je nach Standort 340 bis 400 Euro im Jahr.